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Jianping Xu will 25 Millionen Euro in Blankenburger Gesundheitszentrum investieren Chinesischer Investor stellt Hotelpläne vor

Von Jens Müller 10.10.2013, 03:09

Der chinesische Unternehmer Jianping Xu plant in Blankenburg den Bau einer Hotelanlage mit Anwendungen traditioneller chinesischer Medizin. Das Projekt soll 25 Millionen Euro kosten.

Blankenburg l Nach den gescheiterten Plänen zum Bau eines kommunalen Kurgastzentrums auf dem ehemaligen Jahnsportplatz, könnte das Areal bereits ab nächstem Jahr mit einem ähnlich angelegten Projekt bebaut werden. Jianping Xu, Vorstandsvorsitzender der Beijing Luyu Investment Corporation, stellte am Dienstagabend seine Pläne für ein Hotel- und Gesundheitszentrum auf der Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin in Blankenburg öffentlich vor. Wie der 55-jährige Bauingenieur vor den Mitgliedern des Hauptausschusses erläuterte, hat er bereits 20 solcher Projekte umgesetzt, sechs davon seit Gründung seiner Firma im Jahr 2008.

Dipl.-Ing. Peter Steinfurth aus Magdeburg stellte die ersten Entwürfe und eine Grobkonzeption vor. Demnach umfasst der geplante Komplex eine rund 15 000 Quadratmeter große Hotelanlage im Vier-Sterne-Segment mit 100 Doppelzimmern, Seminar- und Tagungsräumen mit der Verbindung zu einem Wellness- und Beauty-Bereich. Dort würden auch die fünf Hauptmethoden der traditionellen medizinischen Medizin wie Arzneimitteltherapie, Akupunktur, Massagen, Qigong und Taiji sowie Ernährungslehre angeboten. Der Haupteingang zum Hotel soll von der Neuen Halberstädter Straße erfolgen, ein weiterer Zugang von der Friedenstraße. Zusätzlich zum Hotel sollen 30 Appartements entstehen - sowohl für Feriengäste, als auch für das Personal, zu dem chinesische Ärzte gehören sollen. Insgesamt würden zunächst 50 neue Arbeitsplätze entstehen.

Unter dem Hotelkomplex planen die Investoren ein Parkdeck mit 175 Stellplätzen. Laut Steinfurth wurden in der Berechnung auch jene 67 Stellflächen berücksichtigt, die in der Baugenehmigung für das Freibad "Am Thie" gefordert sind.

Laut Jianping Xu steht die Finanzierung auf drei Säulen. Zum einen das Eigenkapital seiner Firma, weiteres Geld von seinen Aktionären sowie Fördergeld vom Land Sachsen-Anhalt. Peter Steinfurth wagte auf Nachfrage eine vorsichtige Prognose und geht derzeit von einem Fördersatz von rund 35 Prozent aus - rund 8,7 Millionen Euro.

Erst vor zwei Wochen hatte sich eine Delegation unter Führung von Blankenburgs Bürgermeister Hanns-Michael Noll (CDU) selbst ein Bild von den Anlagen des chinesischen Investors machen können - direkt in Peking. "Uns wurde dort gezeigt, wie Gastronomie, Hotellerie und Wellness unter Anwendung der traditionellen chinesischen Medizin in China funktioniert", erklärte Noll, der sich sichtlich beeindruckt zeigte. Allerdings müsse nun entschieden werden, ob diese Philosophie nach Blankenburg passe, wie sich die touristische Situation darstelle und ob ein Grundstücksverkauf möglich wird. Mit dem ehemaligen Jahnsportplatz hätte die Stadt ein geeignetes Areal mit 28 900 Quadratmetern anzubieten.

Der Kontakt zu dem chinesischen Investor war bereits vor zwei Jahren bei einem deutsch-chinesischen Wirtschaftstreffen in Magdeburg zustande gekommen. "Seither haben sich daraus diese Pläne entwickelt", erklärte Noll. Für ihn stehe fest, dass die Firma von Jianping Xu diese Großinvestition in Europa umsetzen wird. Ob in Blankenburg, werde sich in den nächsten Wochen entscheiden. Eine ähnliche Anlage haben die Chinesen bereits in Europa errichtet: in Ungarn.