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  7. Gedanke zur Auflösung kleiner Wehren bewirkt in Tanne das "kalte Grausen"

Wehrleiter Freystein warnt: Feuer in der Bodetalstraße hätte ganz schlimm ausgehen können Gedanke zur Auflösung kleiner Wehren bewirkt in Tanne das "kalte Grausen"

16.01.2014, 01:20

Tanne (bfa) l Widerspruch gegen Ideen, kleinere der elf Feuerwehren der Stadt Oberharz am Brocken aufzulösen, ist in der Feuerwehr Tanne geäußert worden.

"Bei solchen Gedanken bekommt man das kalte Grausen", sagte Wehrleiter Jost Freystein in der Jahreshauptversammlung der vereinten Feuerwehr Tanne/Sorge. Gemeinsam hatten die Kameraden im vergangenen Jahr 17Einsätze zu bewältigen. Besonders der letzte Löscheinsatz bei einem Wohnungsbrand in der Bodetalstraße habe gezeigt, so Freystein, dass es ohne die sehr schnelle Löschaktion schlimmer ausgegangen wäre.

Mit mehr Schaden als die bisherigen 30000Euro und womöglich sogar mit Toten. "Es ist bedauerlich, dass die Sicherheit der Bevölkerung und der Bestand der kleinen Feuerwehren zum Spielball der Politik geworden sind", konstatierte Jost Freystein.

Gefahr von Schäden für Mensch und Güter wird größer

Hintergrund der nun offenen Debatte sind Ideen in der Bürgerfraktion des Oberharzer Stadtrates. Danach sollte im Zuge der notwendigen Haushaltseinsparungen auch die Feuerwehr nicht ausgenommen werden, ohne die Sicherheit der Bürger zu gefährden, wie mehrfach betont wurde. Besonders bei kleinen Wehren sollte wegen der Geldknappheit und der bereits vorhandenen Belastung der Bürger nach Einsparungen gesucht werden (Volksstimme berichtete).

Er habe "große Bedenken dagegen", so der Ortswehrleiter weiter, und es sei aus seiner Sicht geradezu verantwortungslos, in einer Flächengemeinde wie der Oberharzstadt offen über die Auflösung kleiner Wehren nachzudenken. Dadurch würden Anfahrtszeiten länger und so die Gefahr von Schäden für Mensch und Güter größer. Freystein: "Der Einsatzverlauf in der Bodetalstraße widerspricht solchen Gedanken."

Tannes Wehrleiter sprach in seiner Bilanz von einem bewegten Jahr 2013 mit 17Einsätzen (siehe Kasten rechts) und vielen Unterstützungsaktionen für das kommunale Leben. Der Brand am Albrechtshaus in Stiege sei mit der größte Einsatz gewesen. Freystein dankte für die Einsatzbereitschaft aller Feuerwehrleute. Ein Dank ging an Steven Pilz in Hasselfelde für dessen Unterstützung der 19Knirpse zählenden Tanner Kinderfeuerwehr. Dank gab es aber von Bürgern, wie der Wehrleiter verkünden konnte.

So unter anderem für den Einsatz gegen das Hochwasser bei Magdeburg und von der Tanner Familie Herdelt, deren Haus neben einem Brandherd durch den Einsatz der Wehr gerettet worden war.