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  7. Ende einer Bürgerarbeit - Abschied mit je einem lachenden und weinenden Auge

Für Jacqueline Vogl endet im Sommer ihre Beschäftigung an einer Bildungseinrichtung Ende einer Bürgerarbeit - Abschied mit je einem lachenden und weinenden Auge

Von Burkhard Falkner 18.01.2014, 02:23

Eine Wahlhasselfelderin hat Freude an ihrer Bürgerarbeit. Die Stelle läuft im Sommer aus - wie für alle 60 Bürgerarbeiter im Gebiet der Stadt Oberharz. Für Jacqueline Vogl soll es zugleich ein Abschied aus ihrer achtjährigen Wahlheimat werden.

Hasselfelde l Die Halbzeit der auf drei Jahre veranschlagten Arbeitsstelle ist überschritten, der Abschied rückt näher: Im kommenden Sommer wird Jacqueline Vogl sich aus Hasselfelde verabschieden. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wie sie der Volksstimme vorab verraten hat.

Denn die 37-Jährige hat in ihrer Hasselfelder Zeit viel Freude in einem Job über die Regelung zur Bürgerarbeit gefunden. Aus Wurzen stammend, war Jacqueline Vogl 2005 der Liebe wegen nach Hasselfelde gekommen, hatte im Sommer 2011 eine Arbeit an der Dr. Hermann-Blumenau-Grundschule bekommen, um die Angebote der Einrichtung für die rund 100 Mädchen und Jungen zu verbessern.

"So manches Kind ist einem da mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen", berichtet Jacqueline Vogl und freut sich, dass mancher Junge, manches Mädchen auch sie ins Herz geschlossen habe. "Das spürt man, ich hätte nicht gedacht, dass mir die Arbeit mit Kindern solche Freude macht", sagt die Hilfskraft. Sie bastelt mit den Knirpsen, sie übernimmt Teile der Öffentlichkeitsarbeit für die Schule und Ähnliches mehr. Alles Dinge, für die im Alltag sonst niemand da wäre.

In der Freizeit ist Jacqueline Vogl in der Bergwacht aktiv, Sohn Niklas trommelt im Spielmannszug mit. Da werde der Abschied im Sommer wohl schwer fallen. Dann endet das Programm "Bürgerarbeit" (siehe Kasten rechts). Für Jacqueline Vogel endet die Tätigkeit an der Grundschule, aber auch ihr Aufenthalt in Hasselfelde, wie sie ankündigt. Sie will mit ihren Kindern, 13 und 16 Jahre alt, in die Nähe von Wolfsburg ziehen, hat dort ein neues Heim, will sich eine neue Existenz aufbauen. Die Zeit in Hasselfelde habe ihr manche Erkenntnis und Erfahrung gebracht, sagt sie. So richtig heimisch sei sie in der Region aber doch nicht geworden. Wegen der Umstände, auch wegen der Mentalität der Leute, vermutet sie. Deshalb nehme sie auch mit einem lachenden Auge Abschied vom Oberharz und freue sich auf ihren neuen Lebensabschnitt.

Wie für Jacqueline Vogel so endet für insgesamt sechs Bürgerarbeiter/innen an den Kindereinrichtungen und Schulen der Stadt Oberharz das Beschäftigungsprogramm. Das war 2011 dank der guten Zusammenarbeit mit der Kommunalen Beschäftigungsagentur (KoBa) möglich geworden. "Die Regelung ist ein Gewinn für die Stadt", so Oberharz-Hauptamtsleiter Hans-Henning Friedrichs zur Volksstimme.

Neben der Grundschule Hasselfelde werden auch der Hort Hasselfelde, die Grundschule Elbingerode sowie die Kindertagesstätten Tanne, Stiege und Benneckenstein derzeit noch durch Bürgerarbeit gestärkt. Alle Regelungen laufen aus, eine direkte Anschlussregelung gibt es nicht.

"Was wir mittendrin sind vorzubereiten, ist die Beschäftigung über das neue Programm ,Aktiv zur Rente Plus\'", informiert KoBa-Geschäftsführer Dirk Michelmann auf Nachfrage. Das neue Programm gilt für ältere Langzeitarbeitslose. "Es ist gut, dass dieser Personenkreis nicht aus den Augen verloren wird", betont Michelmann. Allerdings biete das neue Programm viel weniger Stellen als zuvor die Bürgerarbeit - 65 für den gesamten Harzkreis statt zuvor 150 allein im Altkreises Wernigerode.

Wie viele davon dann auf das Gebiet der Stadt Oberharz entfallen, so Michelmann und Friedrichs, sei derzeit offen.