1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Aussprache im Rathaus: Stadtverwaltung prüft Informationskette

Hassan Razzak schließt Fall für sich ab - Pressesprecher verspricht Optimierung der Kommunikation im Haus Aussprache im Rathaus: Stadtverwaltung prüft Informationskette

Von Julia Bruns 11.02.2014, 02:23

Wernigerode l Hassan Razzak und Verwaltungssprecher Andreas Meling haben sich am Freitag im Wernigeröder Rathaus getroffen und ausgesprochen. Harzer Volksstimme begleitete den Gentechnologen, der mehr als sieben Monate lang versucht hatte, Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) zu sprechen.

"Ich möchte wissen, warum ich gar keine Rückmeldung auf meine Anfragen erhalten habe", so Razzak. Er hatte im vergangenen Jahr zunächst einen Brief, dann zwei Nachrichten über das Kontaktformular auf der Webseite der Stadtverwaltung geschickt - alle Schreiben enthielten die Bitte um einen Termin mit dem Oberbürgermeister. Dabei wollte Razzak eigene Ideen zur Lösung des Parkplatzproblems in der Schönen Ecke erläutern. Alle Kontaktversuche waren gescheitert.

Nach einem weiteren Anruf im Oberbürgermeisterbüro im September hatte Hassan Razzak im Oktober persönlich im Rathaus um einen Termin gebeten. Mit dem Versprechen, man werde sich bei ihm melden, wurde er vertröstet. "Ich habe natürlich nicht erwartet, dass ich unangemeldet einen Termin erhalte." Aber dass erneut niemand auf seinen Wunsch reagieren würde, habe das Fass nach sieben Monaten Wartezeit zum Überlaufen gebracht.

"Ich werde im Haus recherchieren, welchen Weg Ihr Anliegen genommen hat", versprach Andreas Meling. Er räumte ein: "Wir müssen überlegen, wie wir das optimieren können." So seien die Nachrichten, die Razzak über das offizielle Kontaktformular abgeschickt hatte, möglicherweise nicht bei den richtigen Ansprechpartnern gelandet. Sie gehen in einer zentralen Sammelstelle im Hauptamt ein, werden dort sortiert und weitergeleitet.

"Natürlich bekommt man einen Termin beim Oberbürgermeister", erklärte Meling. "Nicht sofort und ad hoc, aber jeder Bürger hat den Anspruch darauf." Der Verwaltung sei daran gelegen, Wernigerode lebenswert zu halten. "Wir haben eine steigende Anzahl an Autos in der Stadt, weil immer mehr Menschen zur Arbeit pendeln, und gerade in der Innenstadt riesige Probleme. Vielleicht müssen wir manches besser kommunizieren." Die nächste Großbaustelle steht bereits vor der Tür: Im Frühjahr soll die Nöschenröder Straße saniert werden. "Ich möchte Ihnen anbieten, einen gesonderten Termin mit den Stadtplanern zu vereinbaren, bei dem Sie Ihre Ideen erläutern können", bot Andreas Meling an.

Hassan Razzak hat daran jedoch kein Interesse mehr. "Für mich ist die Geschichte an diesem Punkt abgeschlossen. Ich wollte nichts für mich persönlich erreichen, sondern etwas für die Anwohner in der Schönen Ecke und Promenade bewegen", erklärte er. Dass er aus Wernigerode wegziehen möchte, habe derweil mehrere Ursachen. Lediglich ein Beweggrund sei seine Enttäuschung über das Verhalten der Verwaltung gewesen. "Es war nicht in meinem Sinn, so viel Aufsehen zu erregen."