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Hoffnung auf Investoren in Silstedt Zukunft der Gutsmühle ist weiter ungewiss

Von Andreas Fischer 28.03.2014, 01:20

Die Zukunft der Gutsmühle in Minsleben ist ungewiss. Ein Jahr nach dem Tod des Besitzers Hermann Alber ist die einst beliebte Ausflugsgaststätte geschlossen, weil Nachlassentscheidungen ausstehen. Ausflügler und Mühlenfreunde hoffen auf eine zügige Wiedereröffnung.

Minsleben l Auch ein Jahr nach dem Tod des Besitzers Hermann Alber bleibt die Gutsmühle in Minsleben geschlossen. Gerade für Radfahrer war die Gaststätte mit Schaumühle in den warmen Monaten ein beliebtes Ausflugsziel.

Zwar interessieren sich mehrere Investoren für das historische Gebäudeensemble, dessen Einrichtung noch komplett vorhanden ist. Jedoch kann die Mühle nicht veräußert werden, bevor vermögensrechtliche Entscheidungen vor dem Familiengericht getroffen wurden. Volksstimme-Informationen zufolge müssen noch komplizierte Nachlassangelegenheiten geklärt werden (Volksstimme berichtete).

Der Mühlenverein habe sich inzwischen aufgelöst, informierte das ehemalige Vereinsmitglied Peter Lehmann. Der Wernigeröder, ein Weggefährte Hermann Albers, bemüht sich aus heimatgeschichtlichem Interesse um den Erhalt der historischen Gutsmühle. Er stehe in Kontakt zu dem in Berlin lebenden Sohn von Hermann Alber und der Mutter der in Wernigerode wohnhaften Tochter des Gutsmüllers.

"Aus Gesprächen mit Touristen, der Familie und Freunden der Gutsmühle weiß ich um deren Bedeutung", sagt Peter Lehmann. "Hoffentlich fällt noch in diesem Jahr die erforderliche rechtliche Entscheidung, damit dort investiert und der Gebäudekomplex in nächster Zeit wieder geöffnet werden kann."

"Hoffentlich fällt noch in diesem Jahr die erforderliche rechtliche Entscheidung."

Peter Lehmann

Hermann Alber hatte die Gutsmühle im Jahr 2000 von der Treuhand erworben und war von Potsdam, wo er die Sanssouci-Mühle betrieben hatte, nach Minsleben gezogen. Nach aufwendiger Restaurierung hatte Alber seinen Gästen das Kornmahlen und den Weg des Getreides vom Schroten bis zum fertigen Brot veranschaulicht.

Er veranstaltete Kurse zum Brotbacken und baute im Kornboden eine Galerie aus. Dort bot Hermann Alber Malern und anderen Künstlern häufig Ausstellungsmöglichkeiten. Ende Februar 2013 verstarb er. Seine letzte Ruhestätte hat er auf dem Friedhof von Minsleben gefunden. Albers Grab liegt in Blickrichtung zum Mühlengrundstück.

Der Tod des kreativen Müllers bedeutete nicht nur das Aus für die Gastronomie in der Mühle. Auch verschiedene Projekte, die der Lebensmittelingenieur für Kinder ins Leben gerufen hatte, und die Planung neuer Ausstellungen auf dem Kunstboden der Gutsmühle liegen seit Februar 2013 auf Eis.