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Wernigerodes Oberbürgermeister zieht Bilanz für 2010 Peter Gaffert: Gutes Jahr, trotz Schwierigkeiten beim Start

Von Ingmar Mehlhose und Ivonne Sielaff 31.12.2010, 04:31

Traditionell bittet Wernigerodes Oberbürgermeister am Ende eines Jahres zum Abschlussgespräch in das Rathaus. Die Bilanz 2010 fällt aus Sicht von Peter Gaffert positiv aus. Für 2011 blickt der Rathauschef optimistisch in die Zukunft.

Wernigerode. "2010 endet, wie es begonnen hat: Mit viel Schnee." Peter Gaffert nutzte das Gespräch zum Jahresende, um "allen Kollegen vom Winterdienst" ausdrücklich für ihren Einsatz zu danken.

Insgesamt zeigte sich Wernigerodes Oberbürgermeister mit den zurückliegenden zwölf Monaten zufrieden. Gerade auch, weil die Ausgangssituation haushaltstechnisch schwierig war. Gaffert: "Wir mussten sehr lange diskutieren, wie wir ihn aufstellen, damit unsere Leistungsfähigkeit erhalten bleibt." Dank des "klugen Agierens durch den Stadtrat hoffe ich, dass wir ein gutes Jahresergebnis erhalten werden".

"Eingemeindung von Reddeber ist optimal gelaufen"

Nach Schierke ist aus Sicht des Rathauschefs auch die Eingemeindung von Reddeber "reibungslos gelaufen". Wichtige Ereignisse waren die Wintersportwochen im Oberharz-ort, die Übergabe der Wetterstation im März auf dem Brocken und das vasten-colleg im April mit Herausgabe eines neuen Wernigerode-Buches. Im gleichen Monat konnte auch die erstmals in Regie der Tourismus GmbH ausgerichtete Walpurgis erfolgreich gefeiert werden. Der Oberbürgermeister zählte noch eine Reihe weiterer Ereignisse auf. Darunter zum Beispiel die Eröffnung eines Waldorfkindergartens in der Stadt (Juni), das Weinfest mit gleichzeitiger Eröffnung der Deutschlandtour (Juli) und die Fußball-Weltmeisterschaft. Gaffert: "Wir hatten eine der schönsten Fanmeilen." Beeindruckend war auch die MDR-Sommertour im Bürgerpark (September), die rund 12 000 Besucher erleben wollten.

"Sehr froh" zeigte sich Peter Gaffert über den zügigen Ausbau des Radweges zwischen Wernigerode und Benzingerode und die erste Fahrradstraße der Stadt. Der Oberbürgermeister: "In der Praxis hat sich zwar nicht viel verändert, aber das Schild sieht ganz nett aus."

"Ganz wichtig" nannte das Stadtoberhaupt im Übrigen die Unterzeichnung des Vertrages über die Versorgung mit Breitband und den Ratsbeschluss zum Einzelhandelskonzept. Ebenso bedeutsam ist die Fusion der beiden Zweckverbände "Oberharz" und "Holtemme".

"Ich denke, wir sind gut gewappnet", sagte das Stadtoberhaupt im Hinblick auf das neue Jahr. "Ich hoffe, dass wir unseren Haushalt bei der ersten Stadtratssitzung 2011 im Februar verabschieden können, um schnell handlungsfähig zu sein. Wir haben viel vor." Zu den wichtigsten Vorhaben 2011 zählte Gaffert das Gewerbegebiet Schmatzfelder Chaussee. Der Ausbau soll im nächsten Jahr beginnen, der Förderbescheid liege bereits vor. Ein Großprojekt wird die durch einen Stadtratsbeschluss bereits auf den Weg gebrachte Ortsentwicklung Schierkes. In den nächsten zwölf Monaten werde vor allem in die verkehrliche Infrastruktur investiert.

Im Frühjahr startet zudem die von den Anwohnern lang ersehnte Sanierung der Friedrichstraße. "Ich bin froh, dass wir nicht schon in diesem Herbst begonnen haben", so Gaffert. "Es konnte ja keiner ahnen, dass es schon Mitte November schneit." Auch die Arbeiten am "Turbo-Kreisel" an der Lindenallee werden im nächsten Jahr gestartet. "Das alles sind große Projekte, die sicherlich zu vielen Einschränkungen für die Anlieger führen. Aber ohne Bauen gibt es keine Verbesserung." Weitere Vorhaben seien die Sanierung der Grundschule "Stadtfeld", die Beendigung der Arbeiten an der Kindertagesstätte Burgbreite, der Ausbau des Parkplatzes am Bürgerpark sowie der Sanierung des Ex-Schafstalls.

"Wünsche mir, dass die wirtschaftliche Lage stabil bleibt"

Auch die Tochtergesellschaften der Stadt haben nach ihren hervorragenden Ergebnissen im vergangenen Jahr 2011 Großes vor. So werden die Stadtwerke vier Millionen Euro investieren, unter anderem um das Harz-Klinikum mit Fernwärme zu versorgen. Die Gebäude- und Wohnungsbau- gesellschaft will den Bestand im Stadtfeld weiter sanieren, "damit das Wohngebiet nicht zu einem sozialen Brennpunkt verkommt, sondern ein lebenswertes Umfeld bleibt".

Und was wünscht sich der Oberbürgermeister fürs neue Jahr? "Dass Wernigerodes wirtschaftliche Situation stabil bleibt und sich verbessert, dass wir weitestgehend von Katastrophen verschont bleiben und dass sich die Bürger für ihre Stadt engagieren – wie auch schon in der Vergangenheit." Außerdem freue er sich bereits auf das Johannes-Brahms-Chorfestival im Juli, "das sicherlich wieder zu einem Höhepunkt im Kulturleben der bunten Stadt wird".