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Katy Lamm in Königshütte Eine Tischlerin mischt die Ortsratswahl auf

Das hat sich Katy Lamm aus Königshütte nicht träumen lassen: Sie erhält
so viele Stimmen, dass andere leer ausgehen und die Ortsratswahl
wiederholt werden muss. Die erneut starke CDU im Stadtrat zeigt Muskeln,
die Linke freut sich über Zuwachs. Das Wahlbüro meldet die vorläufigen
Namen für den neuen Stadtrat.

Von Burkhard Falkner 28.05.2014, 03:25

Elbingerode l "Faszinierend, damit habe ich nicht gerechnet", sagt Katy Lamm lächelnd zur ihrer Kandidatur für den Ortschaftsrat Königshütte. "Mein Mann Norbert hat mir geraten, mich doch mal aufstellen zu lassen, das habe ich gemacht", so die 39-Jährige. Ihr Auftauchen auf der Liste wurde mehr als registriert.

Beinahe zwei Drittel der Stimmen zur Ortsratswahl, 330 von 520, entfielen auf die gelernte Tischlerin, die im Depot der Bodfeld-Apotheke als Versandchefin arbeitet. Katy Lamm ist verheiratete Mutter, Königshütterin und aktiv im Ort. Sie hat zum Beispiel den Sportplatz in persönlicher Pflege. "Ich will mich für Königshütte einsetzen, auch wenn vielleicht nicht viel zu beeinflussen ist", sagt sie. Und: "Es muss weitergehen im Ort!".

Eine Wahlwiederholung bräuchte es aus ihrer Sicht nicht zu geben, meint Katy Lamm: "Warum? Wir sind doch nur drei Kandidaten für die drei Sitze, da kommt auch nichts anderes heraus", meint sie. Über die weitere Verfahrensweise der Ortsratswahl in Königshütte entscheidet noch der Wahlausschuss.

Der hat alle Gewählten zu bestätigen. Ein vorläufig endgültiges Ergebnis der Stadtratswahl liegt seit Dienstagmittag vor. Es bestätigt die Verhältnisse unter den Parteien (Ausgabe Montag) und benennt die 28 vorläufigen Wahlsieger.

"Die CDU hat mit den neun Mandaten ihr Wahlziel erreicht", kommentierte der bisherige Fraktionschef der Christdemokraten, Hans-Herbert-Schulteß, das Ergebnis. "Damit sind wir die stärkste Einzelkraft im Rat für den Erhalt und die Entwicklung unserer Stadt Oberharz. "Die Bürgerinitiative muss sich ja erst zusammenfinden, da gibt es auch unterschiedliche Positionen," so der Benneckensteiner: "Wir haben einen klaren Wählerauftrag erhalten und gehen mit allen zusammen, die unsere Stadt voran bringen wollen."

Das sieht die Oberharzer Linke ähnlich, wie Christel Liebetruth nicht ohne Stolz über das Wahlergebnis gegenüber der Volksstimme deutlich machte. Statt bisher zwei werden nun drei Linke im Stadtrat mitreden. "Es freut mich aber auch insgesamt, dass so viele Kandidaten gewählt sind, die für den Erhalt unserer Stadt Oberharz sind", sagte Liebetruth. Sie verwies auf die stets klare Position von ihr und Volker Hedderich für die Stadt.

Neben diesem Hauptziel hofft Liebetruth auch auf ein stärkeres Miteinander im neuen Stadtrat. "Dass wir endlich alle an einem Strang ziehen für das Wohl der Stadt", sagt sie: "Und dass sich die eine Fraktion auch über einen guten Vorschlag der anderen freut und ihn nicht abschmettert, bloß weil er von den anderen ist."