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Wehrleiter spricht auf Jahreshauptversammlung großes Problem an: 36 aktive Brandschützer – "alarmierende Zahl für eine Stadt wie Wernigerode"

Von Claudia Stenschke 01.02.2011, 04:38

Wernigerode. Die Freiwillige Feuerwehr Wernigerode hat ein Personalproblem. Zwar gehören der aktiven Einsatzgruppe derzeit 36 Brandschützer an, "doch ist die Zahl für eine Stadt wie Wernigerode alarmierend", unterstrich Torsten Breiting auf der Jahreshauptversammlung. Der Wehrleiter sehe sogar "früher oder später den Brandschutz gefährdet".

Deshalb dankte Breiting den Mitarbeitern der Hauptamtlichen Wachbereitschaft und den Kameraden der Ortsfeuerwehren für ihre Unterstützung. "Ohne sie geht es einfach nicht mehr". Leider, so Breiting weiter, seien die Personalprobleme auch "hausgemacht". So gebe es Kameraden, die sich nicht oder nur sehr selten an den Einsätzen beteiligen.

Diesen Umstand kritisierte auch Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse in seinem Grußwort. Er und der stellvertretende Abschnittsleiter, Marcus Meier, appellierten an Wehrleitung und auch Stadtverwaltung, gemeinsam etwas für die Personalentwicklung zu tun. In dieser Hinsicht sicherte Oberbürgermeister Peter Gaffert Unterstützung zu. Ebenso Ordnungsdezernent Volker Friedrich, der die Arbeit der Feuerwehr lobte und erste Vorschläge unterbreitete. Dazu gehörten die Hilfe bei Lkw-Führerscheinen und der Nachwuchswerbung.

Insgesamt wurde die Freiwillige Feuerwehr Wernigerode im Vorjahr 574 Mal alarmiert. 91 Mal, um Brände zu löschen; 375 Mal, um Hilfe zu leisten; 35 Mal zu Verkehrsunfällen und 108 Mal zu sonstigen Einsätzen. Zur Statistik gehörten auch 74 Fehlalarmierungen. Als besondere Einsätze hob Torsten Breiting hervor: den Absturz eines Kleinflugzeuges im Kalten Tal, Wohnungsbrand im Gießerweg, Großbrand am Harz-Hostel, Dachstuhlbrand in der Unterengengasse, die Serie von Waldbränden am Brocken, den Brand in einer Firma sowie einer Wohnung in Minsleben. Gleichzeitig dankte der Wehrleiter den Arbeitgebern, die die Kameradinnen und Kameraden für Einsätze freistellten, und mahnte jene, die nicht so viel Verständnis für das Ehrenamt in der Feuerwehr zeigten.

Verbessert habe sich die technische Ausrüstung. Wie der Wehrleiter hervorhob, habe es im Vorjahr von einem Metallveredelungsbetrieb eine großzügige Sachspende gegeben. Dafür bedankte sich Breiting nochmals. Dank zollte er auch der Altersabteilung, die mit viel Fleiß das Feuerwehrmuseum in der Steingrube betreute. Anteil daran hätten aber auch Altersabteilungen aus der Umgebung. Mit ihrer tatkräftigen Unterstützung seien insgesamt 138 Öffnungsdienste möglich gewesen. Lobende Worte gab es von allen Gästen für die Arbeit der Jugend-Feuerwehr mit ihren 21 Mitgliedern und der Kinderabteilung, in der neun Mädchen und Jungen aktiv sind.