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Benneckensteiner Sekretärin nach 32 Jahren im Dienst für Schule und Kinder verabschiedet "Hätte gern noch weiter gearbeitet"

Von Burkhard Falkner 13.09.2014, 03:11

Etwas unscheinbar ist eine Ära für den Nachwuchs in Benneckenstein zu Ende gegangen. Schulsekretärin Marion Ermisch wurde in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Martina Plettner aus Sorge übernimmt die Arbeit.

Benneckenstein l Als erste Ansprechpartnerin für all die großen und kleinen schulischen Belange ist sie vielen Eltern bekannt. 32 Jahre hat Marion Ermisch als Sekretärin den Betrieb in der Grundschule Benneckenstein mitbestimmt. Erst im alten Gebäude, das demnächst in Berlin versteigert wird, dann im neuen Gebäude am Gondelteich. Nun ist die 65-Jährige von Schulleiterin Beate Gebbert, dem Lehrerteam und mit einem Ständchen der Schüler liebevoll in den Ruhestand verabschiedet worden. Richtig froh geht Marion Ermisch nicht.

"Ich hätte gern noch weiter gearbeitet, aber das geht wegen des Rentenalters und der erreichten Arbeitsjahre nicht", sagt die Benneckensteinerin, der ihr Abschied nahe geht. "Ich muss mich erst einmal neu orientieren", sagte sie der Volksstimme nach den mehr als drei Jahrzehnten Arbeit in der Schule. Gelernt hat Marion Ermisch einst Bauzeichnerin und auch als solche gearbeitet. Bis die Tätigkeit an der Schule sie reizte und nicht mehr losließ. "Machen Sie bloß nicht soviel Gesumms", sagt die gestandene und zugleich bescheidene Frau, selbst Mutter zweier Kinder. Über ein Hobby, für das jetzt mehr Zeit wäre, hat sie noch gar nicht nachgedacht. Die Verindung zur Schule, die wolle sie nicht ganz abreißen lassen.

In der Grundschule hat inzwischen Martina Plettner aus Sorge die Sekretärinnenstelle übernommen. 78 Mädchen und Jungen lernen in der Einrichtung ihres Heimatortes. Gerade haben 24 Knirpse den neuen Lebensabschnitt als Abc-Schützen fröhlich begonnen. Ob sie alle vier Grundschuljahre in Benneckenstein lernen können, ist offen. Der Bestand der Einrichtungen gilt gemäß den Gesetzen als gesichert - aber nur bis 2017. Danach könnte wegen der geringen Schülerzahl das Aus drohen - und damit das Fahren von noch mehr Oberharzer Kindern über Land zur nächsten Schule.

Dagegen machen bereits Eltern mobil und bekommen Unterstützung von der Stadt Oberharz. Gemeinsam soll eine Sonderregelung für die flächenmäßig große, aber relativ dünn besiedelte Stadt in Benneckenstein erreicht werden. Ob das gelingt, ist noch offen.

Diese Entwicklung ihrer nun "früheren" Arbeitsstelle Schule will Marion Ermisch künftig weiter verfolgen.