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270 Jahre alte Buche in Ilsenburg aus Sicherheitsgründen zerlegt Baumfällen mit schwerer Technik am Bahnhofsteich

Von Jörg Niemann 29.10.2014, 02:11

In Ilsenburg ist gestern eine etwa 270 Jahre alte Buche gefällt worden. Der Baum stand am sogenannten Tannengang neben dem Bahnhofsteich und war von zwei Pilzen befallen, die laut eines Gutachtens die Standfestigkeit in Frage stellten.

Ilsenburg l Ein großer Kran hat gestern neben einer alten Buche am Ilsenburger Bahnhofsteich gestoppt. Die schwere Technik war unerlässlich, um den nach Auskunft von Fachleuten etwa 270 Jahre alten Baum sicher zu entfernen. Neben dem Kran rückte auch der Darlingeröder Fachmann für Baumpflege und Baumsanierung Christian Mothes mit einem Mitarbeiter an. Mothes, der in Ilsenburg einen Alpinservice betreibt, war für die Arbeiten in luftiger Höhe zuständig.

"Der Baum sorgte schon vor Jahren für Probleme, denn er war von zwei Pilzen befallen. Dies waren ein Riesenporling, der vor allem die Standwurzeln schädigt und ein Brandkrustenpilz, der ebenfalls das Holz, vornehmlich die Wurzeln zersetzt. Der Baum, so schön er auch von außen aussah, war eine echte Gefahr für die Passanten und die Anwohner", sagte Mothes. Dann kletterte er mittels Steigeisen, Seilen und Haken an dem gestern noch etwa 18 Meter hohen Baum empo. Mit einer Motorsäge trug er den Stamm stückweise ab. Die abgesägten Stücke wurden durch den Kran zu Boden gebracht, da die teilweise bis zu zwei Tonnen schweren Holzstücke wegen einiger Wasserbauwerke in unmittelbarer Nähe nicht von oben herabfallen gelassen werden konnten.

Kurz nach Mittag war das letzte Segment abgesägt und das Holz wurde abtransportiert. Ein Blick auf den Querschnitt des Baumes bestätigte auch für Laien, dass dieser Baum nicht mehr gesund war. Entsprechend der gesetzlichen Regelungen wird die Ilsenburger Stadtverwaltung als Baumeigentümer in naher Zukunft Ersatz pflanzen. Es wird auf jeden Fall wieder eine Rotbuche sein, und sie soll auch in der Nähe des Bahnhofsteiches gepflanzt werden. Am gleichen Standort des gefällten Baumes ergibt die Neuanpflanzung wegen der Pilze und der Wasserbauwerke jedoch keinen Sinn, war aus dem Rathaus zu erfahren

In den vergangenen Jahren wurde mehrfach versucht, den einst knapp 28 Meter großen Baum durch Pflegeschnitte zu retten. Diese blieben aber erfolglos, so dass laut Einschätzung eines Gutachters das Fällen der Buche der letzte Ausweg war, um ein Umstürzen des morschen Gewächses zu verhindern.