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Urania kritisiert "lange Leitung" am Rappbodetunnel Bundesstraße im Südharz rüttelt bereits Fahrer wach

Von Burkhard Falkner 12.11.2014, 02:16

Die lange geplanten Rüttelstreifen sind auf der B 81 installiert - allerdings im thüringischen Harz. Die Straße am Rappbodetunnel soll ähnliche Streifen erst im Frühjahr erhalten. Kritik daran gibt es jetzt schon.

Rübeland l Die nach langen Debatten geplanten Rüttelstreifen zur Entschärfung des Straßenverkehrs auf der Rappbodetalsperre sind noch gar nicht gebaut, aber schon in der Kritik.

"Sie sind keine dauerhafte Lösung, wenn die Straße im Tunnel so bleibt wie sie ist", sagt Helmut Pape, der Vorsitzende der Harzer Urania. Deren Referenten haben sich die ganze Saison hindurch täglich am Vortragsplatz um Gäste gekümmert und nebenbei das Verkehrsgeschehen in und am Tunnel mitbekommen. Es gab auch dieses Jahr wieder Bikerspiele, Schaufahrten, Rennen, Unfälle, Verletzte. "Das ist nicht mehr feierlich und erschreckt die Gäste", so Pape. Touristen hätten schon in Scharen den Berg zum Vortragsplatz gestürmt, um an ihre Autos auf dem Parkplatz zu kommen, weil der Tunnel wegen eines Unfalls lange gesperrt war. Ob das ab Frühjahr besser wird, bezweifeln die Urania-Freunde.

Nächstes Jahr jedenfalls sollen vor und hinter dem Tunnel 65 Meter lange Felder mit Rüttelstreifen quer über die Straße verlegt werden. Einen halben Meter breit und bis zu zwei Zentimeter hoch sollen diese Streifen ab dem Frühjahr 2015 alle Fahrzeuge durchrütteln und so daran erinnern, dass hier 50 km/h gelten.

"Die Vorbereitungen liegen im Plan", sagt Stefan Hörold, Chef der für den Einbau zuständigen Landesbaubehörde auf Nachfrage. Der Winter werde extra noch abgewartet, weil die erhöhten Streifen den Winterdienst mit Räumschild behindern würden, so Hörold weiter.

Bei den Urania-Leuten stößt diese "lange Leitung" auf Unverständnis. Denn gleich hinter der Landesgrenze nach Thüringen auf der Bundesstraße 81 Richtung Ilfeld liegen seit einigen Wochen Rüttelstreifen. Trotz des nahenden Winters. "Wir reden hier seit Jahren, die Thüringer machen`s", kritisiert Urania-Mitglied Albert Jordan. Auch er sieht wie Pape die Streifen nicht als dauerhafte Lösung an, sofern die Straße im Tunnel frei bleibt. Gerade dort drinnen werde oft genug erst richtig Gas gegeben. Dort müssten Barrieren oder Geländer her, fordert Jordan.

Das aber gilt aus baulichen licht- und verkehrstechnischen Gründen weiter als unmöglich. Rüttelstreifen im Tunnel seien unzulässig, so Hörold, und würden die Gefahr von Unfällen durch Straucheln oder Schleudern noch erhöhen.

Vielleicht, so sagen die Männer der Urania, seien ja alle Betroffenen spätestens im Sommer 2015 klüger. Und hoffentlich nicht durch Schaden.