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Nach jahrelangem juristischen Tauziehen kann Schandfleck in der Innenstadt saniert werden Marodes "Forsthaus" hat wieder eine Zukunft

13.11.2014, 01:12

Blankenburg (jmü) l Für eine der prägnantesten Blankenburger Innenstadt-Ecken gibt es wieder eine Zukunft. Wie Bürgermeister Hanns-Michael Noll (CDU) informierte, sind die letzten juristischen Hürden genommen worden, um das sogenannte "Forsthaus" an der Spitze Westerhäuser-/Herzogstraße ins Eigentum der Stadt zu überführen. "Die Notarverträge sind unterzeichnet, die Grundbucheinträge bereinigt worden. Wir warten jetzt auf den aktuellen Grundbuchauszug", erklärte Noll.

In den zurückliegenden drei Jahren war darum gerungen worden, die marode und hoch mit Hypotheken belastete Immobilie übertragen zu bekommen, um diesen Schandfleck zu beseitigen.

Mithilfe des Förderprogramms "Soziale Stadt" habe die Verwaltung bereits erste Sicherungsarbeiten vornehmen können. "Nach der Domäne ist es bereits das zweite Mal, dass wir auf diese Weise Hilfe bekommen haben", so Noll. Mit Geld aus dem Stadtsanierungsprogramm sei es nun möglich, das "Forsthaus" weiter zu sichern und zu sanieren. Aufgrund der Förderkriterien sei für eine künftige Nutzung aber nur ein sozialer Zweck möglich. Dazu gebe es demnächst Gespräche mit potenziellen Interessenten.

Das Grundstück Westerhäuser Straße 1 war 1997 dem "Jugend- und Sozialverein Forsthaus" unentgeltlich vom Land Sachsen-Anhalt übereignet worden, um dort Jugendarbeit anzubieten. Eine mögliche Sanierung unter Beteiligung der Stadtverwaltung scheiterte, weil schon damals der Verein keine finanziellen Eigenbeiträge aufbringen konnte. Anfang 2002 wurde dem Verein der Status "Anerkannter Träger der freien Jugendhilfe" aberkannt, 2003 musste er Insolvenz anmelden. Seither war das Gebäude dem Verfall preisgegeben.