1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Chinesischer Investor zahlt nicht für Blankenburger Sportplatz

Hotelprojekt gescheitert Chinesischer Investor zahlt nicht für Blankenburger Sportplatz

Der Verkauf des Blankenburger Jahnsportplatzes an einen chinesischen Investor wird rückgängig gemacht. Der Grund: Bis heute ist der Verkaufspreis nicht bezahlt.

Von Jens Müller 13.12.2014, 02:18

Blankenburg l Stadtratsmitglied Heinz Grimme (SPD) hat am Donnerstagabend die Bombe platzen lassen. Auf seine Frage an Bürgermeister Hanns-Michael Noll (CDU) nach dem aktuellen Stand des geplanten chinesischen Investments auf dem ehemaligen Jahnsportplatz, antwortete das Stadtoberhaupt, dass der Grundstücksverkauf rückgängig gemacht wird.

"Wir haben mehrfach die Fälligkeit der Zahlungen angemahnt und den Investor im November letztmalig aufgefordert, das Geld bis spätestens 5. Dezember zu überweisen. Bis heute ist aber keine Zahlung eingegangen", erklärte Noll. Daraufhin werde es keine Übertragung des Grundstückes geben und der Kaufvertrag rückgängig gemacht. Die Fläche wird in den städtischen Besitz zurückgeführt, so Noll.

Ohne nähere Details zu nennen, erklärte der Bürgermeister, dass die Idee zur Ansiedlung eines Vier-Sterne-Hotels mit einem Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin aber "schlafende Löwen geweckt" habe. Mit der aktuellen Entwicklung könne nun überlegt werden, wie das Grundstück neuerlich vermarktet werden könnte.

Heinz Grimme war auch am Tag danach noch ungehalten darüber, dass diese Information zunächst im nicht öffentlichen Teil vorgesehen war. Dazu sei das Thema viel zu wichtig. Zumal der Beschluss zum Verkauf im Oktober 2013 öffentlich und mit einer großen Inszenierung vonstatten gegangen war. "Das kann man nicht so einfach abhaken", sagte er. Grimme findet es allerdings sehr bedauerlich, dass das Investment nicht wie geplant umgesetzt wird. Wichtig sei aber gewesen, dass der Stadtrat genau hingeschaut habe und kein dauerhafter finanzieller Schaden entstanden sei.

Das sieht auch Stadtratsmitglied Ulrich-Karl Engel (Pro Blankenburg/Grüne) so. Er sagte: "Wir haben aus der Vergangenheit unsere Lehren gezogen und sind nicht in eine Art Besoffenheit verfallen. Es ist schief gegangen, das ist schade. Aber es ist keine Katastrophe wie beim ,Planet Harz` damals." Aufgrund der festgelegten Klauseln falle das Grundstück an die Stadt zurück. Dem Bürgermeister sei nichts vorzuwerfen: "Er hat sich persönlich stark dafür eingesetzt."