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Viele Urlauber wollen Silvester in der bunten Stadt verbringen / Wintersport vorerst nicht möglich Wernigerode hat kein Bett mehr frei

Von Dennis Lotzmann 30.12.2014, 02:19

Seit Weihnachten ist Wernigerode voller Gäste. Nachdem einige die Festtage hier verbracht haben, ist nun "Bettenwechsel" angesagt. Die Silvestergäste reisen an. Kurzentschlossene haben Pech. Zum Jahreswechsel ist kaum noch ein freies Bett in der Stadt zu haben.

Wernigerode/Schierke l Einen stimmungsvollen Jahreswechsel in Wernigerode erleben - das möchten viele. Die bunte Stadt ist über Silvester voller Urlauber und fast jedes der rund 6000 Gästebetten belegt. "Laut unserer Datenbank ist nichts mehr frei", sagt Diana Lichtner von der Wernigeröder Tourismus GmbH. Allerdings nutzten nicht alle Vermieter das Zimmervermittlungssystem der WTG, betont sie.

In Wernigerode biete lediglich ein Sporthotel drei freie Zimmer an, die aber für vier Tage gebucht werden müssten. "Viele Gäste wollen hingegen nur von Silvester auf Neujahr übernachten, doch das geht nirgendwo mehr", sagt Diana Lichtner. Die Mitarbeiter der Wernigeröder Touristinformation nehmen immer noch zahlreiche Anrufe von Gästen entgegen, die kurzfristig buchen möchten. Helfen können sie ihnen nur dann, wenn andere Reisende ihre Reservierung stornieren. "Sobald ein Zimmer frei wird, geht es genauso schnell wieder weg", erklärt Diana Lichtner.

Ähnlich sieht es in Schierke aus. "Nur eine Handvoll" der rund 1500 Betten im Ort seien noch zu haben, sagt Ilona Baxmann von der dortigen Touristinformation. Bestätigen kann das Christiane Hopstock - obwohl die Inhaberin des Hotels "Bodeblick" in den vergangenen Wochen ein Wechselbad der Gefühle erlebt hat. Ihr Haus war ursprünglich seit dem Sommer für die Zeit zwischen Weihnachten und die Jahreswende ausgebucht. Als sich abzeichnete, dass der Ort "grüne Weihnachten" erleben würde, hagelte es Stornierungen. Allerdings haben andere Reisewillige die freiwerdenden Plätze sofort neu belegt, so die Schierker Bürgermeisterin. Zu Weihnachten war ihr Hotel ausgebucht, ebenso wird es zu Silvester sein. Vier Stammgäste verbringen seit 20 Jahren den Jahreswechsel im Brockenort, darunter der ehemalige Verkehrsminister Sachsen-Anhalts, Karl-Heinz Dähre.

"Sobald ein Zimmer frei wird, geht es genauso schnell wieder weg."

Diana Lichtner, WTG Wernigerode

Ausgebucht sind auch das Hotel "Brockenscheideck" in Schierke und das "Brockenhotel", erklärt Hotelier Daniel Steinhoff. Wegen der hohen Gema-Gebühren für die Musik werde es nur im "Café Winkler", das ebenfalls der Familie gehört, sowie im Goethesaal des "Brockenhotels" Livemusik geben. Dort könnten alle Gäste feiern, so der Hotelier - auch die 150 Passagiere, die mit einem Sonderzug der Harzquerbahn Silvester auf den Gipfel fahren.

Auch im Harzer Kultur- und Kongresshotel in Wernigerode wird keines der 508Betten zum Jahreswechsel frei bleiben. Dort ist dieser Tage "Bettenwechsel" angesagt, wie Geschäftsführer Björn Rosenberg berichtet. Die Weihnachtsgäste reisen ab, die Silvestergäste kommen an - und diese sollen sich nicht langweilen. Während Reisegruppen überwiegend eigene Programme anbieten, bekommen Individualurlauber ein fünftägiges Rundumpaket serviert - inklusive Silvesterwanderung ins Christianental, einem abendlichen Galabuffet sowie Tanz und Livemusik bis in den Morgen. "Viele Hotels bieten für ihre Gäste Silvesterpartys an", sagt Diana Lichtner von der WTG. Auf eine zünftige Feier freuen sich auch die Gäste in den 145 Wohnungen und Häusern des Hasseröder Ferienparks. "Ausgebucht" heißt es dort im Wesentlichen schon seit Anfang des Jahres.

"Die Loipen in Schierke sind derzeit nicht befahrbar."

Ilona Baxmann, Touristinfo Schierke

"Ohne Trubel ins neue Jahr" haben sich Lutz Meier, Leiter der Jugendherberge und sein Team, auf die Fahnen geschrieben. Wer im Haus übernachten will, muss sich selbst um die Party kümmern. Das Konzept, das Individualreisenden wie Gruppen entgegenkomme, geht auf, sagt der Herbergsvater: In der Jugendherberge ist über Silvester kein Bett frei.

Wintersportler müssen sich noch gedulden. In Schierke reiche die Schneedecke zum Rodeln und Skifahren noch nicht aus, sagt Ilona Baxmann von der Touristinformation. "Die Loipen sind derzeit nicht befahrbar."