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Sturm über Blankenburg: Feuerwehren seit Freitag im Dauereinsatz Orkan deckt Dach ab - Haus mit 16 Bewohnern evakuiert

Von Jens Müller 12.01.2015, 02:11

Heftige Sturmböen haben am Sonnabend das Flachdach eines Hauses in der Blankenburger Herzogstraße stark beschädigt. Die Hausbewohner und Nachbarn wurden vorsorglich evakuiert.

Blankenburg l Das "Schlosshotel" Blankenburg ist für 16 Bewohner eines Hauses aus der Herzogstraße und eines Nachbargebäudes unfreiwillige Bleibe für eine Nacht geworden. Sie wurden am Sonnabend vorsorglich evakuiert, nachdem starke Sturmböen ein Flachdach aufgerissen hatten. Die Platten drohten aus etwa zwölf Metern Höhe herabzustürzen.

"Nach einer ersten Lageerkundung war schnell klar, dass nur mittels Kran das Dach gesichert und weiterer Schaden minimiert werden kann", erklärte Ortswehrleiter Alexander Beck. So wurde gegen 14 Uhr ein Kran aus Bad Harzburg, das Technische Hilfswerk (THW) aus Weddersleben und ein Bausachverständiger angefordert. Trotz Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und einsetzender Dunkelheit entschied sich die Einsatzleitung dafür, das Dach zu zerschneiden und die Platten einzeln abzunehmen. Für ausreichend Licht sorgten die Kameraden von der Drehleiter aus. Gegen 19 Uhr, so Beck, wurde der letzte große Teil des Daches abgeschnitten.

Einen großen Dank richtete der Ortswehrleiter an die Geschäftsleitung des "Schlosshotels" sowie des Real-Marktes. Der Großmarkt stellte mit der Logistikeinheit der Feuerwehr Blankenburg die Versorgung der Kameraden sicher. Sie mussten seit dem frühen Morgen zu neun Einsätzen ausrücken, um umgestürzte Bäume, beschädigte und blockierte Garagen sowie losgelöste Dächer zu sichern oder zu beseitigen. Allein in der Herzogstraße waren 30 Feuerwehrleute und 20 THW-Retter samt Spezialtechnik im Einsatz. Bürgermeister Hanns-Michael Noll (CDU), der sich vor Ort über das Wohlbefinden der Evakuierten und der Einsatzkräfte informierte, lobte das engagierte Handeln der Retter bei der sich zuspitzenden Wetterlage.

Die betroffenen Bewohner, zwölf Erwachsene und vier Kinder, konnten am Sonntag wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.