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Investitionen in Schierke gehen weiter / Baudezernent Burkhard Rudo gibt Ausblick auf künftige Bauvorhaben Nächstes Projekt: Flaniermeile

16.01.2015, 01:07

Flaniermeile, Haus des Gastes und Schierke-Arena: Die Investitionen im Brockenort reißen nicht ab. Baudezernent Burkhard Rudo gibt einen Ausblick auf die künftigen Projekte in Schierke.

Von Julia Bruns

Schierke l Schierke wird auch in den kommenden Jahren Schwerpunkt der Investitionen sein. Das kündigt Wernigerodes Baudezernent Burkhard Rudo im Gespräch mit der Volksstimme an.

Seit September läuft die Bauantragsprüfung für die Schierke-Arena. 2,5MillionenEuro will die Stadt in das Eisstadion im kommenden Jahr investieren. Davon stammen rund 1,7Millionen Euro aus Fördertöpfen. Rudo rechnet damit, Mitte des kommenden Jahres mit dem Bau beginnen zu können. "Wir warten derzeit die baufachliche Prüfung des Landes ab. Dann gehen wir in die Ausführungsplanung, bevor die Ausschreibung beginnt."

Im neuen Jahr wird vor allem die Gestaltung des Ortskerns eine wichtige Rolle spielen. "Die Fußgängerzone war der Ausgangspunkt der Ortsentwicklung und schon immer ein zentrales Thema", erinnert sich Rudo. "Gemeinsam mit dem Land wollen wir das Projekt als breites, kooperatives Verfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung vorantreiben."

Rudo denkt an Diskussionsforen und Planungsrunden mit Architekten und Ingenieuren in Schierke. "Die Schierker sollen sich unter der Regie des Kompetenzzentrums einbringen." Ziel sei es, einen echten Ortskern erlebbar zu machen. "Der Ort ist drei Kilometer lang und kein Mensch weiß, wo die Mitte ist", sagt der Baudezernent. "Wir wollen ein ruhiges Zentrum mit kurörtlichem Charakter schaffen."

Wirksam werde dieser verkehrsberuhigte Ortskern allerdings erst mit einer weiteren Ortsumfahrung neben der neugeschaffenen Straße Am Winterbergtor. "Diese Nordumfahrung ist aber in den nächsten drei Jahren kein Thema", sagt Rudo.

Eine Machbarkeitsstudie, die das Land bereits bewilligt hat, befasst sich mit der alten Schule in Schierke. Sie steht seit Jahren leer und könnte der Tourist-Information des Brockenortes ein ansprechendes Domizil bieten. Das sogenannte Haus des Gastes ist bereits Thema bei einer Führung anlässlich der Parkhauseröffnung gewesen. "Die Schule steht zentral in Schierke, kann wunderbar über die Brockenstraße erreicht werden und verbindet das Parkhaus mit dem Kurpark und der Schierke-Arena", sagt der Bauexperte. "Wie die Schule gestaltet werden könnte, soll die Studie zeigen."

Die kleinere Dorfschule aus den 1930er Jahren, die sich direkt neben der alten Schule befindet, könnte den Vereinen des Ortes dienen oder als Heimatstube genutzt werden.

Ein kleineres Projekt ist der Abriss des alten Heizhauses am Ortseingang von Schierke. Rund 70000Euro kostet es, die Bauruine zu entfernen. 50000Euro werden gefördert.

"Das Feuerwehrgerätehaus muss erneuert werden", so Rudo. "Der Zustand ist sehr schlecht und kann so nicht bleiben." Das Projekt packe die Verwaltung 2016 an. Gemessen an den Gesamtinvestitionen spielt der Brandschutz eine immer wichtigere Rolle. Auch die Löschwasserversorgung im Ort gehört auf den Prüfstand. "Die Kapazität des Leitungsnetzes stößt an ihre Grenzen. Die notwendige Wassermenge reicht nicht mehr aus, wenn mehr Hotels und Gasthäuser entstehen", sagt der Baudezernent. 2015 sollen zwei Zisternen den Bedarf im Ort decken. Kostenpunkt: 150000Euro.

Die Sanierung der Schierker Kindertagesstätte läuft weiter auf Hochtouren. 630000Euro werden 2015 in den Innenausbau des Gebäudes investiert. "Wir erneuern alles - Fenster, Türen, Heizung und Elektroanlagen", sagt Burkhard Rudo. Seit Kurzem besucht der Schierker Nachwuchs die Kindertagesstätte in Elend. Bereits in diesem Jahr ist das Dach der Einrichtung für rund 530000Euro saniert worden.

Wichtig ist dem Baudezernenten zu erwähnen, dass all diese Projekte zunächst mit dem Wernigeröder Stadtrat abgestimmt werden müssen. Der Haushaltsentwurf werde dem Gremium voraussichtlich im Februar vorgestellt. Erst wenn der Etat für 2015 beschlossen ist, können Investitionen vorangetrieben werden, so Rudo. "Der Stadtrat hat das letzte Wort."