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Regionalbereichsbeamte in Wernigerode Zu Fuß statt im Funkwagen unterwegs

Seit vergangenem Herbst sind drei Regionalbereichsbeamte in Wernigerode
unterwegs. Ihre Mission: Präsenz zeigen und bei Problemen vor Ort Hilfe
leisten. Bei den Einwohnern komme ihr Einsatz gut an, sagen die
Polizisten.

Von Katrin Schröder 19.01.2015, 02:23

Wernigerode l Seit September vergangenen Jahres sind Detleff Dettmer, Hans-Jürgen Berens und Holger Oppermann in den Straßen von Wernigerode unterwegs. Zu Jahresbeginn ziehen die drei Regionalbereichsbeamten (RBB) der Polizei ein positives Fazit.

Die Funktion der RBB wurde im Zuge der Polizeireform neu geschaffen. Und sie hat sich bewährt, sagen sowohl Polizeikommissar Dettmer als auch sein Vorgesetzter Burckhard Vossler. Als Leiter für zentrale Aufgaben ist Vossler Chef der insgesamt 31 RBB im Polizeirevier Harz. "Sie sind ganz anders wahrnehmbar als die Beamten im Einsatzdienst oder im Revier", sagt er. In Wernigerode passe zudem die Zusammensetzung. "Es war die richtige Personalauswahl." Das bestätigt Detlef Dettmer: "Es ist ein Glücksfall, dass wir vom Alter, unseren Erfahrungen her und menschlich so gut zusammenpassen", sagt der 54-Jährige.

Seit ihrem Amtsantritt waren die drei Beamten viel zu Fuß unterwegs - sowohl in der Stadt als auch in den Ortsteilen. Sie sind sich einig: "Die Resonanz bei der Bevölkerung ist durchweg positiv." Zum Beispiel haben sie regelmäßig auf dem Wernigeröder Weihnachtsmarkt vorbeigeschaut. Nach Einschätzung der Beamten sei dieser friedlich verlaufen. Dennoch warnten sie Besucher vor Leichtfertigkeit. "Die Leute tragen häufig ihre Tasche in der Hand. Wenn wir das sehen, weisen wir darauf hin, dass es besser ist, sie über die Schulter zu hängen", sagt Detlef Dettmer. So hätten Taschendiebe es schwerer. "Es sind aber keine Diebstähle bekannt geworden", so Dettmer.

Helfen konnten die Polizisten trotzdem - mit Informationen. "Nebenbei betreiben wir ein kleines Auskunftsbüro", sagt Dettmer mit einem Lächeln. Gerade Touristen hätten viele Fragen, die häufigste lautete: "Wie komme ich wieder zu meinem Bus?" Für Senioren, die eine organisierte Tour unternehmen, nicht mehr gut zu Fuß seien und sich in der Stadt nicht auskennten, sei das ein Problem. Und wenn an Adventswochenenden 20bis 30Reisebusse Wernigerode ansteuern, haben die Beamten viel zu tun.

Gerade Touristen fallen die RBB auf ihren Streifen, die sie auch am Wochenende unternehmen, ins Auge. "Man ist es nicht mehr gewohnt, dass Polizisten einfach irgendwo auftauchen und nicht nur im Funkwagen sitzen", sagen Detlef Dettmer und Hans-Jürgen Berens.

Dabei sei der direkte Draht zur Polizei für viele wichtig. "Man gibt ein Gefühl der Sicherheit weiter, gerade bei älteren Leuten." Auf Ängste wollen die Beamten zum Beispiel bei Veranstaltungen der Volkssolidarität eingehen, in denen sie berichten, wie man sich vor Einbrüchen schützen kann.

Grundsätzlich können sich die Wernigeröder aber sicher fühlen, sagt Detlef Dettmer. Meist haben er und seine Kollegen mit Ordnungswidrigkeiten zu tun, zum Beispiel mit Fahrraddiebstählen oder Ruhestörungen. Sie arbeiten eng mit dem Ordnungsamt zusammen. Um Vergehen vorzubeugen, halten die Beamten Vorträge und bieten Schulungen an. Der Terminkalender für 2015 ist bereits gut gefüllt. "Bis Juli haben wir geplant", sagt Dettmer.

Wirkung zeigen nach seiner Einschätzung die regelmäßigen Kontrollen an den Schulen. "Wir haben festgestellt, dass die Ordnungswidrigkeiten zurückgegangen sind." Viele Räder von Schülern seien inzwischen mit Licht ausgestattet. "Allerdings lässt die Vorbildhaltung der Erwachsenen noch zu wünschen übrig", sagt der Kommissar. Er höre zwar, dass es morgens weiterhin Probleme mit dem Autoverkehr vor den Bildungseinrichtungen gebe. Doch zu sehen bekomme er diese selten. "Immer, wenn wir da sind, funktioniert es."