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Übergabe gescheitert Trautensteiner haben Faxen dicke: "Tümpel mit Wasser - und fertig!"

Gescheitert ist ein erneuter Versuch, den Badebetrieb an Trautensteins
Teich Bürgern zu übertragen. Ein Tümpel würde genügen, heißt es. Drei
Varianten sind möglich. Der Stadtrat Oberharz soll nochmal dazu beraten.

23.01.2015, 01:01

Trautenstein (jko/bfa) l Kleine Dinge können einem Ort große Probleme bereiten. In Trautenstein ist es der Erhalt des kleinsten Badesees der Stadt.

Seit Jahr und Tag bietet er fast nur Einheimischen im Sommer eine Gelegenheit für Abkühlung, Geselligkeit und Erholung. Im Zuge der Konsolidierung des klammen Haushaltes der Oberharzstadt soll der Betrieb aller Freibäder, so auch der in Trautenstein, gemäß Stadtratsbeschluss an Vereine oder Bürgervereinigungen abgegeben werden. In Rübeland und Elend ist es geglückt. In Elbingerode steht das für dieses Jahr an. Trautensteins Waldteich steht - neben dem ungleich größeren Waldseebad Hasselfelde - derzeit zur Disposition. Und bleibt vorerst in der Schwebe. Klar ablehnend zur Übernahme haben sich am Mittwoch etwa ein Dutzend Trautensteiner bei der zweiten Versammlung zu dem Thema ausgesprochen. Zuvor schon hatte eine Umfrage ergeben, dass niemand im Oberharzstadtteil an der Rappbode gewillt ist, einen Förderverein für den Badebetrieb zu gründen.

Die Anlage weiter zu pflegen, das sagten am Mittwoch im Dorfgemeinschaftshaus etliche Bürger zu. Die Übernahme der Verantwortung als Betreiber aber lehnten sie ab.

Die Kosten für den Betrieb des Trautensteiner Badesees liegen bei rund 3500 Euro pro Jahr. 2000 Euro würde die Stadt als Fördergeld an ein Betreibergremium geben. Der Rest müsste erwirtschaftet werden, um Wasserkontrolle, Badeaufsicht und Verkehrsicherungspflicht zu bezahlen. Dies alles sei nötig, so Oberharz-Bäderchef Thomas Schult, wenn der Teich als Badestelle erhalten werden soll. Dies alles sei von ihnen einfach zuviel verlangt, so die Bürger unmissverständlich. Mit Kopfschütteln reagierten außerdem etliche Bürger auf die vielen vorgebrachten Vorschriften rund ums Baden - bis hin zum Einbau einer Wasseruhr am Dammbach, die den Badewasserverbrauch künftig messen soll. "Wir wollen den Tümpel haben mit Wasser drin - und fertig", brachte einer die Stimmung auf den Punkt.

Genau das aber sei so nicht möglich, hieß es. Übrig blieben nach längerem Hin und Her drei Lösungsvarianten:

1. Den Teich zum Naturbiotop zu machen, in dem dann Baden verboten ist.

2. Den Teich einfach ablassen und Wiese wachsen lassen.

3. Eine Regelung finden, den Teich mit der zugesagte Pflegebereitschaft der Bürger doch noch städtisch zu betreiben. Dazu müsste der Ratsbeschluss geändert werden, schlug Ulrich Kallenbach ( Bürgerinitiative Oberharz) vor und will sich im Stadtrat dafür einsetzen.