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Debatte zu Drei Kronen & Ehrt spitzt sich zu Harzklub fordert Bergwerks-Erhalt

26.01.2015, 01:11

Elbingerode (bfa) l Die zum Jahresende drohende Schließung des Besucherbergwerks Drei Kronen Ehrt wäre ein großer Verlust für die Region und Kultur, "der nicht zu kompensieren ist."

Das stellt der Harzklub-Zweigverein Elbingerode in einer Stellungnahme fest, fordert den Erhalt des Besucherbergwerks und bittet die Politiker nachdrücklich um Unterstützung. Damit spitzt sich die Debatte nach etlichen Wortmeldungen weiter zu.

"Andere werben mit ihrer Bergbaugeschichte."

Hintergrund ist die Ankündigung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwahrungsgesellschaft Sondershausen, ihre Grube Einheit samt dem als Besucherbergwerk genutzten Teil zu verfüllen. Dazu ist die Grubeneignerin zum Schutz der Umwelt verpflichtet. Mit der gänzlichen Schließung würden jedoch ein seit 25 Jahren mit rund einer Million Euro öffentlichen Geldes aufgebauter Touristenmagnet (gut 18 000 Besucher 2014) und sechs Arbeitsplätze zugeschüttet.

"Die Stadt Oberharz hat es schwer genug."

"Viele andere Regionen, zum Beispiel im Erzgebirge, im Sauerland oder an der Ruhr, werben mit ihrer Bergbau- und Hüttengeschichte", heißt es in dem von den Vereinschefs Gerd Borchert und Dittmar Marquordt unterzeichneten Positionspapier. Der Region Elbingerode müsse diese Möglichkeit ebenfalls erhalten werden. "Das Gebiet um Elbingerode hat eine montangeschichtlich große Bedeutung für den Ost- und für den Mittelharz seit dem Mittelalter. Das Besucherbergwerk Drei Kronen Ehrt ergänzt in seiner technischen Darstellung das Schaubergwerk Büchenberg. Wird dort der frühere Bergbau auf Eisenerz dargestellt und vermittelt, so steht hier die neuzeitliche Erzgewinnung im Mittelpunkt der Führungen." Deshalb sei das Besucherbergwerk bereits vor Jahren bewusst in die Wegekonzeption integriert worden, als die Harzklubs Elbingerode, Königshütte und Rübeland den Montangeschichtlichen Rundwanderweg durch das Bodfeld anlegten. Beide Bergwerksmuseen halten die Erinnerung an bedeutsame Erwerbszweige wach. Nun sollte geprüft werden, so Borchert und Marquordt im Namen der gut 100 Elbingeröder Harzklubfreunde, ob die Fortführung des Besucherbetriebes trotz Abschlussbetriebsplan und EU-Wasserrahmenrichtlinie möglich ist.

"Die Stadt Oberharz am Brocken hat es wirtschaftlich und finanziell schwer genug", heißt es abschließend: "Da kann es nicht sein, dass durch Schließung einer überregional bekannten touristischen Einrichtung das Angebot für Urlauber reduziert wird und Arbeitsplätze zur Disposition gestellt werden."