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Klaus Müller präsentiert rund 40 Kunstwerke in der Drübecker Galerie Ungeschönte Darstellungen der realen Welt im Kloster

Von Uljana Klein 11.02.2015, 01:24

Im Beisein von mehr als 50 Gästen ist die aktuelle Ausstellung mit dem Titel "Hinterlassen und Verändern" im Kloster Drübeck eröffnet worden. Bis zum 25. März sind rund 40 Zeichnungen des Künstlers Klaus Müller zu sehen.

Drübeck l Klaus Müller aus Lutter am Barenberge zeigt im Kloster Drübeck Blei- und Farbstiftzeichnungen. Auch einige alte Fotografien im Mittelpunkt von Kunstwerken, deren Handlung über die Fotos hinaus weiter gezeichnet wurde, sind in der Galerie im Eva-Hessler-Haus ausgestellt. Stilistisch sind die Kunstwerke dem Realismus zuzuordnen, wobei sich auch naturalistische und impressionistische Einflüsse finden lassen. "Mein Schwerpunkt war schon immer der Realismus. Ich denke, ich bin einer der wenigen Künstler, die seit Jahrzehnten die gleiche Stilrichtung beibehalten haben", erklärt Müller.

Der Künstler präsentiert seine Arbeiten erstmals in Drübeck. "Ein Gros meiner Werke ist im Atelier entstanden", so Müller. Durch ungeschönte Darstellungen der Wirklichkeit möchte er die Welt so zeigen, wie sie tatsächlich beschaffen ist. Verrostete Autos inmitten der Landschaft, ein Stacheldrahtzaun, durch den im Laufe der Zeit Sträucher wachsen, oder Mauern mit Grasbewuchs - auf vielfältige Weise macht Klaus Müller in seinen Werken die Hinterlassenschaften des Menschen deutlich. Manche Zeichnungen haben etwas Fotografisches. "Dass man so genau malen kann, gefällt mir", sagte Besucherin Monika Kruse. Und Adam Gerhard betonte auf der Vernissage, dass ihn der Aufwand, den der Künstler für jede einzelne Zeichnung betrieb, sehr beeindrucke. "Da ist Strich an Strich - Millionen Striche pro Bild", fasst der Besucher zusammen. Sidney Gromnica, erster Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Klosters Drübeck, sagte, dass es die filigranen Strukturen und die sanfte Farbgebung seien, die das Interesse an den Bildern wecke. "Im künstlerischen Fokus steht bei diesen Bildern keine wütende Anklage. Es ist auch nicht die apokalyptische Endzeitstimmung, sondern es ist eine behutsame Mahnung, mit eigenen Augen hinzusehen abseits vom Mainstream", betonte Gromnica in seinem Grußwort.