1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Baby-Schnuller kommen künftig aus Wernigerode

EIL

Hersteller Novatex zieht um Baby-Schnuller kommen künftig aus Wernigerode

14.03.2015, 09:58

Wernigerode/Halberstadt (je/wb) l Ins Wernigeröder Gewerbegebiet Smatvelde zieht Leben ein. Das bislang in Langenstein beheimatete Unternehmen Novatex, einer der weltweit größten Hersteller von Babyartikeln mit Hauptsitz in Pattensen, will zum Jahreswechsel umziehen und 2016 seinen Betrieb in Smatvelde aufnehmen, sagte Firmensprecher Oliver Bertram. Was für Halberstadt einen herben Verlust bedeutet, ist ein Gewinn für Wernigerode. Schließlich will Novatex rund vier Millionen Euro in den neuen Standort investieren und zu den vorhandenen 50 Arbeitsplätzen, die alle mit umziehen, 15 neue schaffen. Zudem habe sich das Unternehmen noch eine Option auf Erweiterungsflächen gesichert, damit bei bereits erwartetem Bedarf die Produktionshallen vergrößert werden können.

Wernigerodes Stadtsprecher Andreas Meling bestätigte die Verhandlungen mit Novatex, ein endgültiger Beschluss zum Verkauf der Flächen sei noch nicht gefasst worden. Das sagt auch Bertram, der aber davon ausgeht, noch im April grünes Licht zu bekommen.

Der Rückzug von Novatex kam für die Halberstädter überraschend. Das Unternehmen wollte am bisherigen Standort expandieren, und die Zeichen dafür standen gut. Seit Monaten waren Stadt und Ortschaftsrat damit beschäftigt, dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen. Ausschlaggebend für die Entscheidung, in Langenstein die Koffer zu packen, seien abfallende Felsformationen auf dem Areal sowie anstehende archäologische Grabungen, die im Rahmen des Neubaus von Produktionshallen notwendig gewesen wären, sagte Firmensprecher Oliver Bertram.

Nach groben Schätzungen wäre allein dafür ein fünfstelliger Betrag fällig geworden, den Novatex hätte bezahlen müssen. Völlig offen sei, wieviel Zeit die Archäologen wirklich benötigen und damit letztendlich auch, wieviel Geld die Grabung kosten würde. Die Firma benötige jedoch dringend Planungssicherheit.

Am Standort Langenstein, der an seine Kapazitätsgrenzen gelangt ist, werden seit mehr als 20 Jahren Teile für die Produktion von Schnullern und Babyflaschen gefertigt. "Um die anhaltend starke, weltweite Nachfrage bedienen zu können, ist ein grundlegender Neubau des Werkes notwendig geworden", betont Oliver Bertram. Der Firmensprecher sagte weiter: "Der Markt in Asien wächst. Wir rechnen mit weiteren Großaufträgen." Letztendlich standen Flächen im Industriegebiet Ost in Halberstadt und in Wernigerode zur Auswahl. Die Entscheidung fiel unter anderem bedingt durch die größere Nähe zum Stammsitz in Pattensen auf Wernigerode.