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Neugeborene in Wernigerode werden ab sofort mit besonderem Geschenk begrüßt Ein Buch, das mitwächst

Von Ivonne Sielaff 26.03.2015, 02:29

Ein besonderes Geschenk zur Geburt: Die Stadtverwaltung begrüßt neugeborene Kinder seit Kurzem mit einem kleinen Buch. Gestaltet wurde das Druckwerk von den Wernigeröder Künstlerinnen Anke Duda und Sabine Riemenschneider.

Wernigerode l In Wernigerode ist es seit vielen Jahren Tradition, den Kindern, die in Wernigerode geboren werden, ein kleines Willkommensgeschenk mit auf den Weg zu geben. Seit Anfang des Jahres ist dies ein Buch mit dem Titel "Ankommen, Dasein, Bleiben in Wernigerode."

"Wir haben lange überlegt, wie wir unsere Kinder standesgemäß begrüßen können", sagt Andreas Meling, Sprecher der Wernigeröder Stadtverwaltung. Sicherlich gebe es viele Möglichkeiten, "aber wir wollten etwas, das dauerhafter ist als ein Nuckel oder ein Lätzchen." Eltern seien direkt nach der Geburt ihres Kindes oftmals überfordert von der neuen Situation. "Deshalb schwebte uns etwas vor, das sozusagen mit dem Kind mitwächst. Etwas, in dem jede Altersgruppe bis zum Grundschulalter etwas Neues entdecken kann."

Herausgekommen ein besonderes Buch mit der anrührenden Geschichte des Jungen Otto und seinem guten Geist Anna. Gleichzeitig informiert das Druckwerk über Aktivitäten, die Eltern mit ihren Kindern in den ersten fünf Jahren in Wernigerode erleben können. Das Buch funktioniere auf mehreren Ebenen. "Zuerst wird den Kindern daraus vorgelesen, sie schauen sich die Bilder an und lassen ihre Fantasie spielen. Später können sie das Vorgelesene selbst erleben", so Meling.

Auflage von 1000 Exemplaren

Geschrieben und mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurde das Buch von den beiden Wernigeröder Künstlerinnen Anke Duda und Sabine Riemenschneider. "Das Thema war nicht einfach zu stemmen", erinnert sich Anke Duda an den Entstehungsprozess. Man habe bei der Konzipierung eng mit Andreas Meling zusammengearbeitet. "Aber wir hatten viel Freiraum." Eigene Kindheitserlebnisse seien in die Handlung eingeflossen, sagt Sabine Riemenschneider. "Aber auch viel Neues. Denn Wernigerode hat sich sehr verändert."

Auch Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) ist von dem Ergebnis überzeugt. "Ich finde das Buch sehr gelungen." Es symbolisiere das Interesse der Stadt an den ganz jungen Bürgern. Glücklicherweise habe Wernigerode 2014 eine Steigerung der Geburtenrate verzeichnen können. "Ich hoffe, dass die positive Entwicklung anhält. Denn eine Stadt ohne Kinder ist eine Stadt ohne Zukunft." 1000 Exemplare des Buches seien gedruckt worden. "Damit müssten wir vier Jahre lang reichen", so das Stadtoberhaupt. "Wenn sich die Wernigeröder anstrengen, vielleicht auch nur drei Jahre."