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Funker Joachim Thomas wirbt weltweit für das Blankenburger Schloss und den Retter-Verein Signale bis nach Kasachstan

Von Egmont Uhlmann 09.05.2015, 01:16

Das Große Schloss in Blankenburg kennen nun auch Menschen in Kasachstan und auf den Kanaren. Möglich gemacht hat das Joachim Thomas, der mit seiner Funkstation einen Tag lang über den gesamten Erdball Kontakt mit Hobbyfunkern aufgenommen hat.

Blankenburg l Joachim Thomas ist nicht nur Mitglied im Verein "Rettung Schloss Blankenburg", er arbeitet vor allem als passionierter Funker und ist im Ortsverein Wernigerode des "Deutschen Amateur Radio Clubs" (DARC) organisiert. Nach seiner Pensionierung als Funkoffizier bei der Handelsmarine hatte er seinen Beruf als Hobby weitergeführt. Er fand nun bereits zum zweiten Mal anlässlich des Burgen- und Schlössertages einen guten Standort für seine Funksende- und Empfangsanlagen im Innenhof des Blankenburger Schlosses.

Gesendet und empfangen wurde an diesem Tag überwiegend im Sprechfunk auf Kurzwelle im 40-Meter-Band. Seine etwa 20 Meter lange Drahtantenne hatte der Funker als Dipol über das Schlossdach vom Ostflügel bis zum Uhrenturm gespannt. "Bei günstigen atmosphärischen Bedingungen kann man damit am Tage Funkstationen in ganz Europa und darüber hinaus erreichen", erklärt der Fachmann. Nachts sind auf dem 40-Meter-Amateurfunkband (7 bis 7,2 Mega-Hertz) weltweite Verbindungen möglich.

Zwischen 8 und 17 Uhr hatte er an diesem Tag mit seiner etwa 100 Watt starken Funkanlage mehr als 140 Verbindungen mit Stationen aus ganz Deutschland und Europa. Die entferntesten Gesprächspartner, die sich für das Große und Kleine Schloss interessierten, kamen dabei aus Kasachstan und von den Kanarischen Inseln.

Gesprochen wurde in deutsch, mit allen ausländischen Funkpartnern in englisch. Dabei werden Rufzeichen, Name, Standort, Qualität der Funkverbindung und die sogenannte "Burgen- beziehungsweise Schlossreferenznummer" ausgetauscht sowie alles protokollarisch auf dem Laptop zur späteren Auswertung festgehalten.

Funkfreunde aus Ballenstedt hatten diese Aktion einst ins Leben gerufen, um Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt noch bekannter zu machen. Daraus wurde ein Funkwettbewerb, der sich nun in ganz Deutschland etabliert hat.

Zuhause hat Joachim Thomas natürlich auch seine eigene Funkstation installiert. Von dort aus stellt er regelmäßig Verbindungen, vorwiegend in Morse-Telegrafie, zu Funkfreunden weltweit her.

Weitere Informationen zum Burgentag im Internet unter www.burgen.amateurfunk-ballenstedt.de