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Sonnenschein und Zulauf beim traditionellen Viehauftrieb Tausend Gäste feiern in Tanne rund um die Kuh

Von Burkhard Falkner 11.05.2015, 03:28

Gut tausend Tanner und Gäste haben am Sonntag Kuhball gefeiert. Vier Harzkuh-Experten wurden traditionell zu Hirten des Jahres 2015 ernannt.

Tanne l Eine Frage von Gästen ist am gestrigen Sonntag doch mehrfach verneint worden: Nein, hieß es da, beim Kuhball tanzen keine Kühe, sondern höchstens Besucher.

Ansonsten aber drehte sich Tannes Kuhball 2015 vor allem um die rotbraunen Rinder, die Harzkühe. Sie eröffneten mit Hirten aus etlichen Harzorten den Festzug. Hier und da aufgeregt muhend, liefen die zum Teil liebevoll geschmückten Tiere durch Tanne, fraßen kurz vom frischen Gras am Hirtendenkmal und wurden dann auf der Weide in Ruhe gelassen. Freilich von weitem weiter bestaunt und gefilmt.

Im Festzug folgten den Kühen 21 Schaubilder von Vereinen und Firmen sowie viele Bürger. Darunter Oberharzstadtchef Frank Damsch (SPD) und Stadtratsvorsitzender Rudolf Beutner (CDU) sowie weitere Ortsbürgermeister.

Die Tanner Schützen, Sportler und Feuerwehrleute marschierten dann ebenso auf wie Finker aus Benneckenstein, die Gruppe Harzer Kramms aus Wernigerode und Vertreter der Harzklubvereine. Die Königshütter Blocksbergdancer ritten gar einen Riesenbesen, Jörg Trittmacher (Tanne) führte ein Harzziegengespann vor und die Reitschule Benneckenstein cool daherstampfende Kaltblüterpferde. Dazwischen zogen weitere Kuhgespanne vorbei, u. a. mit dem Altvater der Harzkuherhaltung, Wolfgang Beuse aus Wildemann.

Ganz vorne mit dabei war auch Hans-Joachim Wolf, Vorsitzender des Tanner Harzklubs, der den Hut für den Kuhball auf hatte. Wolf dankte allen, die sich am Umzug und am Folkloreprogramm danach auf dem Festplatz beteiligten.

Mittendrin im Festgewühl wurden dort schließlich Tannes Hirten für 2015 ernannt: Sebastian Hühne, Uwe Thielecke, Stefan Fischer und Marvin Freystein. Mit so einer Ernennung wurden einst die Weiderechte fürs Volk in den Harzer Bergorten gesichert. Heute ist sie nur ein Symbol, aber auch der Startschuss für eine launige Feier bis in den Abend und vielleicht auch für ein Tänzchen.