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Ausschüsse beraten über Investition / Stadtratsmitglied Schatz (Linke): Zu hohe Kosten, Platz nicht ausreichend belegt Sportlerheim Silstedt - lohnt sich der Neubau?

Von Katrin Schröder 13.05.2015, 03:29

Silstedt l Über den Neubau des Sportlerheims in Silstedt werden in den kommenden Wochen und Monaten die Ausschüsse des Wernigeröder Stadtrates beraten. In dessen jüngsten Sitzung verwiesen die Ratsmitglieder die Angelegenheit einstimmig an die Fachgremien. Die Grundsatzentscheidung über das voraussichtlich rund 800000Euro teure Projekt fällt, sofern die Beratungen planmäßig verlaufen, dann am 2. Juli im Stadtrat.

Zu klein und baulich marode: Das Gebäude am Rande des Silstedter Sportplatzes "ist in einem Zustand, der dringend der Veränderung bedarf", formulierte Sozialdezernent Andreas Heinrich in der Sitzung. Weil die Garderoben beengt und die Sanitäranlagen unzureichend sind, soll das alte Sportlerheim abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Diese Variante favorisiert der Ausschuss für Kultur und Sport, der sich Anfang des Jahres vor Ort ein Bild von der Situation verschafft hat (Volksstimme berichtete).

Allerdings sei der Neubau recht teuer, wandte Stadtratsmitglied Thomas Schatz (Linke) in der Sitzung ein. "800000Euro sind kein Pappenstiel." Ein konventioneller Bau sei für rund 100000Euro weniger zu haben, weshalb nach seinem Dafürhalten die Kosten in dieser Höhe gedeckelt werden sollten. Geplant ist, für das Projekt einen Förderantrag zu stellen. Gebaut werden soll nur, wenn das Land die Hälfte der Kosten trägt.

Für Schatz stellt sich aber grundsätzlich die Frage, ob die Investition gerechtfertigt sei. Die Sportstätte sei seinen Beobachtungen zufolge nicht ausgelastet. "Um 18 Uhr unter der Woche, also zur besten Sportlerzeit, ist der Platz meistens leer." Deshalb wolle er vor der Entscheidung Spiel- und Belegungspläne sehen.

Der Grund dafür seien gerade die unzureichenden Bedingungen im Silstedter Sportlerheim, erklärt Amtsleiterin Silvia Lisowski auf Volksstimme-Nachfrage. "Wenn diese besser wären, könnten wir den Platz noch intensiver nutzen. Er hat sehr viel Potenzial." Doch bei der Belegung müsse vieles beachtet werden. Damit etwa die Nachwuchsfußballerinnen vom MSV Wernigerode nicht nachfolgende Männersportgruppen im Sanitärbereich anträfen, müsse mindestens eine halbe Stunde zwischen den Trainingseinheiten liegen.