1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Besucherbergwerk erhält letzte Frist

Führungen in "Drei Kronen & Ehrt" bis 1. November / Vier Arbeitsplätze noch in der Schwebe Besucherbergwerk erhält letzte Frist

Im Besucherbergwerk "Drei Kronen Ehrt" bei Rübeland wird es am 1. November 2015 die letzte Einfahrt für Touristen geben. Unwiderruflich, wie die Betreiberfirma mit Bedauern informiert.

Von Burkhard Falkner 29.05.2015, 03:15

Rübeland l Rettungsversuche hat es seit Langem und schon mehrfach gegeben. Der Verein der Bergbaufreunde wies öfter auf Ausbaumöglichkeiten im Besucherbergwerk "Drei Kronen Ehrt" hin. Experten bezweifelten auch fachlich das Vorhaben der gänzlichen Schließung des alten Erz- und Schwefelkiesbergwerks zwischen Rübeland und Elbingerode. Und das Team vor Ort um Bereichsleiter Ingo Brauckhoff mobilisierte auch alle Reserven für einen florierenden Besucherbetrieb. 18 400 Besucher wurden allein 2014 begrüßt. Doch es hilft nichts.

"Es gibt eine eindeutige rechtliche Situation, die war auch seit Anfang der 1990-er Jahre bekannt und greift nun", sagte Gudrun Mehnert, Chefin der Arbeitsförderungsgesellschaft Harz (AFG) , die das Besucherbergwerk betreibt.

Was nun "greift" ist der sogenannte Abschlussbetriebsplan der Mitteldeutschen Bergbau-Verwahrungsgesellschaft Sondershausen (LMBV), der die vollständige Verwahrung der Grube zum Schutz der Umwelt ab dem Jahresende vorschreibt. Zeitgleich laufe der Betriebsplan für das Bergbaumuseum aus und werde nicht verlängert, so Mehnert weiter. Freilich habe man immer auch gehofft, eine Lösung für den Erhalt der touristischen Einrichtung zu finden. Dazu wären nach dem Stand der Dinge eine eigene Wasseraufbereitung nötig, würden Kosten entstehen, die sich auf Millionenhöhe addierten.

Solche Summen können/wollen weder Land noch Landkreis und die AFG aufbringen. Einem letzten fast schon verzweifelten Vorstoß von Bergbaufreunden, die Oppositionsführer Wulf Gallert (Linke) Material über doch noch mögliche Wege der Erhaltung überreichten, werde keine Chance eingeräumt, hieß es. Die Gesetzeslage gebe das nicht her, erklärt Mehnert, so bedauerlich das für alle sei.

Wie die AFG-Chefin informierte, wird der Führungsbetrieb bis 1. November 2015 fortgesetzt. Bis dahin haben Touristen und Harzer die Möglichkeit zur Einfahrt. Von den sechs Mitarbeitern des Besucherbergwerks sollen zwei zur Kommunalen Beschäftigungsagentur wechseln. Für vier Mitarbeiter sei bisher noch keine Anschlusslösung gefunden.