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Umweltminister überbringt Fördergeld persönlich: Wasserleben wird an Ilsetal-Klärwerk angeschlossen Nordharz hat nur noch zwei weiße Flecken

Von Regina Urbat 23.07.2011, 06:28

Am Sitz des Wasser- und Abwasserverbandes Holtemme-Bode in Silstedt hat Umweltminister Aeikens persönlich ein wichtiges Dokument übergeben. Es garantiert den Anschluss der Nordharzgemeinde Wasserleben an die zentrale Kläranlage in Osterwieck. Ein weiterer weißer Fleck wird ausgelöscht.

Silstedt/Wasserleben. Über 90 Prozent der Haushalte in Sachsen-Anhalt sind bereits an zentrale Klärwerke angeschlossen. "Wir arbeiten daran, dass die verbliebenen knapp zehn Prozent kleiner werden", versicherte Dr. Hermann Onko Aeikens am Donnerstag in Silstedt.

Der Umweltminister war zum Sitz des Wasser- und Abwasserverbandes Holtemme-Bode gekommen, um persönlich den sogenannten Zuwendungsbescheid zu überreichen. Es sei eine stattliche Summe, die für den Anschluss von Wasserleben an die zentrale Kläranlage in Osterwieck verwendet werden soll. "So werden die weißen Flecken in der Gemeinde Nordharz kleiner", stellte der CDU-Landespolitiker fest. Zustimmung erhielt Aeikens von Nikolai Witte, Geschäftsführer des Holtemme-Bode-Verbandes. Er nahm die Zusicherung von 764 500 Euro Fördergeld gern in Empfang und ergänzte, dass das Land das Projekt mit exakt 69,9 Prozent unterstütze. Rund 330 000 Euro investiere der Verband selbst in den Bau von insgesamt 3,762 Kilometer Schmutzwasserkanal und 82 Schächten.

Für Wasserleben, die größte Gemeinde im Nordharz-Zusammenschluss, "ist der Anschluss ein Segen", weiß Bernd Waßmus. Der Langelner Ortschef vertrat bei der kleinen Feierstunde in Silstedt den Verbandsversammlungsvorsitzenden Peter Gaffert (Wernigerodes Oberbürgermeister) und auch die Nordharzer Bürgermeisterin Hannelore Striewski. Er freute sich also in doppelter Hinsicht, dass nach Langeln und Veckenstedt nun auch Wasserleben an die vom Wasser- und Abwasserverband Ilsetal betriebene Kläranlage in Osterwieck angeschlossen wird. Von Heudeber und zum Teil aus Danstedt fließt das Schmutzwasser nach Silstedt. Die beiden Gemeinden Abbenrode und Stapelburg haben eine gemeinsame kleine Kläranlage unter Regie von EURAWASSER mit Sitz in Goslar.

Für die verbleibenden beiden "Sorgenkinder" im Nordharz, wie Nikolai Witte Schmatzfeld und Heudebers Ortsteil Mulmke bezeichnete, sollten auch umgehend Lösungen gefunden werden. "Wobei wir genaue Vorstellungen haben, wie diese weißen Flecken der Vergangenheit angehören könnten", so Waßmus. Da Schmatzfeld ein sogenanntes Flächendorf sei und die Erschließungskosten "unverantwortlich hoch wären", würden vollbiologische Kleinkläranlagen in Frage kommen. Gleiches gelte für Mulmke, dort jedoch wegen der geringen Anzahl von Hausanschlüssen. Die liegt bei rund 50.

Das letzte Wort für eine Genehmigung liegt im Ministerium, das Aeikens führt. "Wir arbeiten an einer Klärung", so der Landespolitiker, ohne sich terminlich festlegen zu wollen.

Die Runde, zu der auch die Harzer Landtagsabgeordneten gehörten, schien zuversichtlich zu sein, auch für Schmatzfeld und Mulmke bald ein positives Signal aus Magdeburg zu bekommen.

Im Fokus steht nun die Gemeinde Wasserleben, wo noch in diesem Jahr die Bauarbeiten beginnen werden. Laut Plan sollen sie bis zum 31. Oktober 2012 abgeschlossen sein.