Wernigeröder Unternehmen richtet sich innerhalb des Insolvenzverfahrens strategisch anders aus PSFU startet mit 90 Mitarbeitern in neue Zukunft
Wernigerode (jmü) l Die PSFU Profilschleif-, Fertigungs- Umwelttechnik GmbH in Wernigerode, die am 1. September 2010 in Insolvenz gegangen war, startet neu durch. Nach mehreren Umstrukturierungen während des laufenden Insolvenzverfahrens sei es dem Magdeburger Fachanwalt für Insolvenzrecht, Lucas Flöther, gelungen, das Unternehmen strategisch neu auszurichten und den Geschäftsbetrieb zum 1. Oktober auf die neu gegründete PSFU Wernigerode GmbH zu übertragen, teilte das Wirtschaftsministerium in Magdeburg mit.
Das Wernigeröder Unternehmen war im Jahr 2009 im Zuge der allgemeinen Wirtschaftskrise wie viele andere Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen in eine wirtschaftliche Schieflage geraten. Umsatz und Ergebnis waren deutlich eingebrochen. Deshalb hatte sich das Unternehmen mit Sitz am Gießerweg von sich aus zu einer Sanierung im Rahmen eines Insolvenzverfahrens entschlossen.
"Das ist vollends gelungen", sagte der frühere Prokurist des insolventen Unternehmens und jetzige Geschäftsführer, Nils Appelt. Zugleich richtete er seinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen an Kunden und Lieferanten, den Insolvenzverwalter und seine Mitarbeiter, die Harzsparkasse sowie die Bürgschaftsbank. Auch wenn nicht alle Arbeitsplätze erhalten werden konnten, könne die neue Firma nun mehr als 90 Mitarbeitern eine gesicherte Perspektive bieten.
Insolvenz offensiv beschritten
"Es ist wirklich erfreulich, dass auch zukünftig unverzichtbare Präzisionstechnik für Motorräder und Maschinen aus der Harzregion kommt. Dieser Fall zeigte einmal mehr, dass das deutsche Insolvenzrecht in der Lage ist, Unternehmen, die den Weg der Insolvenz frühzeitig und offensiv beschreiten, effektiv zu sanieren", sagte Lucas Flöther.
Die PSFU Wernigerode GmbH ist ein auf die hochpräzise Zerspanung und die Herstellung anspruchsvoller Designoberflächen spezialisiertes Familienunternehmen. Künftig werde sich das Unternehmen noch mehr auf die Technologien der Präzisionszerspanung konzentrieren und dabei einen breiten Kunden- und Branchenkreis bedienen, hieß es weiter.