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Abschied von Wernigerodes Brandschutzchef Waldemar Nehring / Oberbürgermeister Gaffert : "Sie sind jemand, den man nur ungern gehen lässt"

Von Ingmar Mehlhose 04.03.2010, 05:53

Wernigerode. Es scheint ein Jahr der Trennungen in der Wernigeröder Stadtverwaltung zu werden. Nach Ordnungsamtschef Wolfgang Arnecke ( wir berichteten ) wurde gestern Vormittag Waldemar Nehring in die sogenannte Ruhephase vor dem eigentlichen Pensionärsdasein verabschiedet.

Peter Gaffert fand bei einer kleinen Feierstunde in der Feuerwache an der Bahnhofstraße herzliche Worte für den künftigen Rentner und zeichnete kurz dessen beruflichen Werdegang nach. Der heute 63-Jährige hatte zwischen 1964 und 1967 zunächst Elektromonteur gelernt. 1976 begann er seine Tätigkeit bei der Wernigeröder Feuerwehr. Von 1987 bis 1988 absolvierte der Wernigeröder eine Ausbildung zum Ingenieur für Brandschutz an der Feuerwehrfachschule Heyrothsberge. Seit 1. Januar 1991 war Waldemar Nehring dann als Sachbearbeiter Brandschutz bei der Kreisverwaltung Wernigerode beschäftigt und wechselte zwei Jahre später als Leiter des gleichen Ressorts zur Stadt. Mit dem 1. August 2007 hatte für ihn bereits die Phase der Altersteilzeit begonnen.

Der Oberbürgermeister : " Sie sind jemand, den man nur ungern gehen lässt. " Und : " Ich gehe davon aus, dass Sie weiter ein wachsames Auge auf die Feuerwehr haben werden. " Mit der Gewissenhaftigkeit, die Waldemar Nehring über all die Jahre stets ausgezeichnet hatte. Peter Gaffert gestand zudem ein, dass er den Kollegen zu Beginn seiner Amtszeit nicht einordnen konnte, weil er von allen nur " Waldi " genannt wird. Der Rathauschef : " Ich dachte, wir haben einen Diensthund. " Nachdem sich das Missverständnis aufgeklärt hatte, lernte er Waldemar " Waldi " Nehring sehr zu schätzen. Peter Gaffert : " Nach überstandener schwerer Krankheit wünsche ich Ihnen viel Gesundheit. "

Der scheidende Brandschutzchef beließ es bei wenigen Worten. Das hat er eigenem Bekunden nach immer so gehalten und stattdessen " lieber Taten sehen lassen ". Auf viele der Beschäftigten in der Verwaltung ist Verlass gewesen. Das hat ihm persönlich Kraft gegeben. Waldemar Nehring : " Für diese Zusammenarbeit möchte ich mich bedanken. " Außerdem : " Das menschliche Miteinander werde ich vermissen. "

Nach der Feier mit etlichen Weggefährten bricht heute für den Wernigeröder ein neuer Lebensabschnitt an. Mit der Familie, Haus, Hof und Garten. Und mit seinem Hund. Der ist laut " Waldi " Nehring inzwischen 13 Jahre alt und wird langsam " störrisch ".