1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Warum an der Blumenuhr "politische Bäume" stehen

Debatte im städtischen Bau- und Umweltausschuss Warum an der Blumenuhr "politische Bäume" stehen

Von Ingmar Mehlhose 05.03.2010, 05:52

Wernigerode. Dass ein Bauund Umweltausschuss sich auch mal mit Bäumen beschäftigt, ist an sich nichts Ungewöhnliches. Wenn die Gewächse aber " politisch " werden, wie in dessen jüngster Sitzung, dann klingt das gleich viel interessanter.

Zur Vorgeschichte : Geprägt hatte den Begriff Frank Schmidt. Geht es doch um nichts Geringeres als um die Bepflanzung der Blumenuhr. Die verdeckt nämlich den ungehinderten Blick von der Marktstraße auf die Fassade des Schiefen Hauses, hatte Gerlinde Brammer festgestellt. Die städtische Bauleiterin für das Sanierungsprojekt war deshalb zum Gartenamtsleiter geeilt. Der wiederum befand, das gehöre in den Ausschuss. Schmidt dort : " Die Blumenuhr ist ein gewachsenes Element. " Aus seiner Sicht könnten die Berberitzen daraus entnommen und die Eiben auf einen Umfang von 20 Zentimeter gekürzt werden. Für die dadurch entstehenden Freiflächen empfahl der Gartenamtschef bodendeckende Rosen. Zudem sollten die Morgenländischen Lebensbäume fallen, " weil sie immer dominanter werden ". Frank Schmidt : " Mit diesem Kompromiss könnte ich leben. "

Siegfried Siegel ( SPD / Grüne ) befand : " So richtig mutig ist das nicht. " Das Thema war bereits vor Jahren " viel intensiver " diskutiert worden. Siegel : " Alles, was nicht in den Harz gehört, muss weg. " Denn : " Eine Schönheitsreparatur löst nicht das Problem. "

Renate Goetz stimmte dem zu : " Das muss umgestaltet werden. " Allerdings fürchtete die Christdemokratin wohl um die gesamte Anlage, denn sie appellierte : " Die Blumenuhr ist für die Wernigeröder das, was das Sandmännchen für die DDR-Bürger war. "

Nachdem auch noch Christian Härtel ( Linke ) vermutlich aus der eigenen Erinnerung heraus das Aussehen " von Mitte der 70 er Jahre " kritisiert hatte, fuhr sich die Debatte fest.

Zwangsläufig, denn wer bis dahin geglaubt hatte, es könne gleich über ein Gestaltungskonzept für den gesamten Klint gesprochen werden, der irrte. Baudezernent Burkhard Rudo : " Das muss erst noch entwickelt werden. " Und : " Wir werden jetzt gucken, dass wir einen Planer finden, der das kann. "