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Desolater Zustand ist im Landesbaubetrieb bekannt / Reparaturtermin aber in weiter Ferne Schlagloch-Sieger 2010: die Friedrichstraße

Von Regina Urbat 26.02.2010, 05:53

Wernigerode. Würde der Wettbewerb " Wo sind die meisten bzw. größten Schlaglöcher ?" ausgelobt, die Friedrichstraße in Wernigerode wäre der Preisträger. Konkret die rechte Fahrbahnhälfte zwischen Bahnübergang bis zum Beginn des ausgebauten Straßenabschnitts in Höhe der Hochschule, aus Schierke kommend. Weit über 100 Schlaglöcher, einige so breit und tief, dass sie ein Wagenrad locker verschlucken. Nur noch im Slalom kann dieser Bereich befahren werden, um nicht Radkappe und Auspuffanlage zu verlieren oder gar einen Achsenbruch zu riskieren.

" Untragbar ", hadern viele Autofahrer und warten tagtäglich, dass die löchrige Asphaltdecke wenigstens geflickt wird. In der Fachsprache heißt das : Gewährung der Verkehrssicherungspflicht. Für diese ist der Landesbaubetrieb in Halberstadt zuständig. Der Leiter, Michael Schanz, versicherte gegenüber der Volksstimme, dass er und seine Mitarbeiter " sehr wohl " um den desolaten Zustand wüssten. " Sie können sicher sein, die Friedrichstraße ist ständig im Fokus unserer Dienstberatungen. " Auch sei man " bemüht, das Bestmögliche für die Verbesserung der Situation zu tun ".

Bei der jetzigen Witterungslage, erläuterte Schanz weiter, sei eine umfassende Reparatur jedoch nicht möglich. Deshalb kommt nur die punktuelle Ausbesserung mit sogenanntem Kaltmischgut in Frage. Dieses verträgt sich mit dem Frost im Boden. Wann genau mit der Flickarbeit begonnen werde, könne Schanz nicht sagen.

Wie in der Stadtverwaltung Wernigerode ( wir berichteten ) wird auch im Landesbaubetrieb mit einem erheblichen Anstieg von Winterschäden auf den Bundes- und Landesstraßen gerechnet. Landesweit werden die Mehrausgaben für Reparaturen auf sechs Millionen Euro geschätzt. Zum Ausmaß im Altkreis Wernigerode gebe es noch keine konkreten Zahlen. Die Aufnahme der Schäden laufe auf Hochtouren und würde mindestens bis April andauern. " Erst wenn die Tauperiode abgeschlossen ist, ist das wirkliche Ausmaß sichtbar ", so Michael Schanz. Er gehe davon aus, dass sich " das Schadensbild insgesamt noch erheblich verschärfen wird ". Deshalb könne er auch noch nichts zu den Schwerpunkten sagen, wo der Winter am schlimmsten am Asphalt genagt habe. Im Altkreis Wernigerode ist der Landesbetrieb für 260 Kilometer Bundes- und 141 Kilometer Landesstraße verantwortlich.

Zurück zur Friedrichstraße : Preisverdächtig ist auch der 2005 ausgebaute Teil zwischen Kirch- und Lutherstraße. Hier ist nicht ein einziges Schlaglöchlein. Michael Schanz : " Das muss auch so sein, zumal es das Kriterium frostsicherer Ausbau zur Vermeidung von Winterschäden gibt. "