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Prunksitzung des Carneval-Clubs Wernigerode "Auerhähne" trotz Aderlass im Steilflug

Von Andreas Fischer 08.02.2010, 04:52

Wernigerode. Je später der Abend, desto toller die Stimmung. Als Roland Plettner und Lars Hoppe alias Gruppe " Bergecho " sangen, hielten es einige Narren nicht mehr auf den Plätzen aus. Sie tanzten mitten im Saal des Harzer Kultur- & Kongresshotels.

Begonnen hatte das gut dreistündige Programm mit dem Einmarsch von Garde, Elferrat und Präsident. Schließlich wurde das Prinzenpaar Roland I. und Roswitha I. ( Plettner ) begrüßt, das zu den Begründern der " Auerhähne " gehört. Beide verteilten im Laufe des Abends nicht nur Dankeschön-Küsschen und Faschingsorden an Akteure sowie Sponsoren, denen besonders gedankt wurde. Sie erfreuten mit ihrem Gesang auch das Publikum. Ein sehr aktives Duo - alle Achtung !

Gleiches gilt für Lars Hoppe, den Präsidenten des Vereins. Obwohl er längst in Leipzig lebt und arbeitet, hält er den hiesigen Karnevalisten die Treue. Beistand außerhalb der Stadtmauern leistet Sitzungspräsident Klaus Brunner. Er ist weiter Mitglied im Carneval-Club ( CCW ), agiert aber, da er jetzt in Düsseldorf zu Hause ist, vor allem bei den dortigen " Wehrhähnen ". So manche Träne dürfte demnächst vergossen werden, da Sandra Kopytziok, die Trainerin der mehrfach mit viel Beifall belohnten Kindertanzgruppe " Rasselbande " bald Wernigerode verlässt. Sie hört auf, da sie nach Neumünster zur Bundeswehr geht. Der Verein hat zudem einen weiteren Umzug zu vermelden. Zeremonienmeister Jörg Dampke lebt und arbeitet in Hannover, bleibt dem CCW aber treu.

Bei so viel Aderlass in den Reihen der jetzt noch 35 Mitglieder verwundert es nicht, dass sie für die Prunksitzung selbst " Entwicklungshilfe " benötigten Da traf es sich gut, dass Lars Hoppe durch Zufall mit dem Faschingstraditionsclub Bergholz-Rehbrücke bekannt wurde, als dieser die bunte Stadt am Harz besuchte und von hiesigen Personalnöten erfuhr. Die Fans aus der Umgebung von Potsdam waren in großer Besetzung erschienen, an der Spitze Vize-Vereinsvorsitzende Petra Thorwirth. Gleich mehrmals griff die ausgelassen-fröhliche Truppe in das Programm ein und erntete tosenden Beifall. Gleiches gilt für den Harzer Schwimmverein unter Leitung von Volker Hoffmann, der mit einer varietéreifen Fakir-Feuer-Show einen der Höhepunkte darbot.

Zu den Gästen gehörte auch Mario Dönicke, Kassenwart der Sebastiansschützen, der als Buchhalter in die Bütt stieg und für viel Lokalkolorit sorgte. So prognostizierte er u. a. erst für 2030 den Ausbau des letzten Teilstücks der Friedrichstraße.

Mehrere heimische Themen, auch die Kreisverkehre in der Stadt, sprach Angela Gorr an. Die CDU-Landtagsabgeordnete bot eine " nette Büttenrede ".

Es gab noch eine Vielzahl weiterer Darbietungen. So erfreuten die Tanzgruppe " Die Auerhennen ", außerdem die CCW-Mitglieder Julia Wolter ( 11 ) und Antonia Weidner ( 9 ) mit dem selbst ausgedachten " Hana-Montana-Tanz " das Publikum. Ilse Sonneberg trat als Nana Mouskouri auf, Tanzmariechen Jenni begeisterte, ebenfalls die " Harzer Rockys ", alles CCW-Mitglieder, eine Supertanztruppe. Sie ist in jedem Jahr sehr engagiert und gehört zu den festen Säulen des Vereins. Bevor die " Rathauspfeifer " mit der abschließenden Polonaise das große Finale einleiteten, trat das Showballett des CCW auf, von vielen Gästen ebenfalls als Augenweide empfunden.

In dieser Session gibt es noch eine Veranstaltung der " Auerhähne ". Am Sonntag, 14. Februar, beginnt um 14. 30 Uhr der Kinderfasching in der Sportlergaststätte " Zum Karlchen ".