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Junger Handwerksmeister rettet Gebäude seines Heimatortes Junger Oberharzer will Tannes alte Schule zu einer kleinen Zimmerei ausgestalten

22.01.2010, 04:53

Tanne ( bfa ). " Wir geben Unterstützung wo wir können ", sagte Tannes Bürgermeister Frank Damsch dieser Tage mit offensichtlicher Freude.

Denn das alte Schulhaus der Gemeinde ist verkauft, und Besitzer ist ein Tanner Bürger, obendrein ein junger : Martin Barsch ( 24 ) hat das lange leer stehende Gebäude mitten im Ort für einen symbolischen Euro gekauft. Der Aufwand für Herrichtung und Erhalt wird ungleich größer sein.

Von Beruf ist der neue Besitzer Zimmerermeister und hat vor, sich in dem Domizil nach und nach eine Zimmerei einzurichten. In einer Benneckensteiner Firma tätig, hat Martin Barsch somit große Pläne. Unterstützung kommt von Vater Andreas Landes, von Hause aus Dachklempner und ebenso handwerklich versiert. Die alte Schule soll dem jungen Harzer dazu dienen, eine eigne Zukunft im Heimatort aufzubauen, so Barsch, der noch nicht verheiratet, aber in " festen Händen " ist. Als erstes gehe es jetzt darum, das Haus zu entrümpeln, die Heizung in Ordnung zu bringen, damit diesen Winter keine allzu großen Schäden mehr entstehen. Dort, wo einst gebüffelt wurde, sollen einmal Fachwerke, Dachstühle, Carports und Ähnliches entstehen. " Bis dahin ist es noch weit, aber wir arbeiten dran ", so Martin Barsch.

Für die Gemeinde sei damit für das Haus endlich eine wünschenswerte Erhaltung in Sicht, so Ortschef Damsch mit Dank für das Engagement der Tanner Familie. Jahrelang war versucht worden, das Gebäude zu erhalten. Eine teilweise Nutzung durch den Harzklub-Zweigverein und der Einbau einer Solarstromanlage auf dem Dach waren dabei Fortschritte, aber kein Durchbruch für den Erhalt des Hauses.

Die Nutzung der Sonnenenergie soll bleiben, das Haus aber insgesamt hergerichtet werden. " Wir hatten bisher sehr gute Unterstützung von den Behörden, vor allem von der Denkmalschutzbehörde, die alte Schule steht ja unter Denkmalschutz ", so Damsch : " Und wir hoffen, dass diese gute Zusammenarbeit fortgesetzt wird, wenn es nun privatwirtschaftlich daran geht, das Haus richtig zu nutzen. "