1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Abriss der letzten Beton-Barrieren für Bachforellen

Wernigeröder hoffen auf neues Förderprogramm Abriss der letzten Beton-Barrieren für Bachforellen

Von Ingmar Mehlhose 26.01.2010, 05:52

Wernigerode. Durch ein neues Förderprogramm sollen mit einem Mal die restlichen Barrieren in der Holtemme beseitigt werden.

Wie Burkhard Rudo im Gespräch mit der Harzer Volksstimme informierte, gibt es ein entsprechendes Angebot aus dem Bundes-Umweltministerium. Der Baudezernent : " Mit 40 000 Euro Eigenanteil könnten wir die letzten fünf Hindernisse umgestalten. " Die Gesamtkosten liegen immerhin bei rund 380 000 Euro. Rudo : " Da hätten wir was gewonnen. " Allerdings steht noch nicht fest, ob Wernigerode überhaupt in den Genuss dieser Förderung gelangt.

" Finanzplan und Projektbeschreibung haben wir beim Landesverwaltungsamt eingereicht ", sagte Ulrich Eichler auf Anfrage. Der stellvertretende Vorsitzende des Wildfisch- und Gewässerschutzvereins Wernigerode zeigte sich vorsichtig optimistisch, mit dem Geld von Land und Europäischer Union die ökologische Durchgängigkeit der Holtemme zu komplettieren. Seit 1996 konnten dort und im Zillierbach bereits 15 sogenannte Querbauwerke entfernt bzw. für die Fische durch Aufstiege passierbar umgerüstet werden. Jetzt fehlen noch in Richtung Derenburg das dreistufige Betonwehr Im Stadtfelde sowie die Sperren an der Brücke Schmatzfelder Straße, Rothemühle, Neue Mühle und Lindenmühle. Letztere auf Höhe der Kläranlage in Silstedt stellt laut Eichler eine besondere Herausforderung dar. Der Vereinsvize : " Wenn ich solch einen Drei-Meter-Klopper herausnehme, verschiebt sich die Sole. " Dafür muss ein Ausgleich geschaffen werden. Dies wiederum geht nur über ein Planfeststellungsverfahren.

Ulrich Eichler : " Das kann bis zu einem Jahr dauern. "

In diesem und im nächsten Jahr soll das Gesamtvorhaben dennoch umgesetzt werden können. Dann wäre es für die Bachforellen tatsächlich möglich, völlig ungehindert zur Laichzeit im Herbst in die kiesigen und sauerstoffreichen Oberläufe der Bäche zu gelangen. Der Umweltschützer : " Bis jetzt haben wir es allein geschafft mit Unterstützung von Stadtverwaltung und Sponsoren. " Unterstützung vom Land wäre deshalb hilfreich.