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Teile der Wernigeröder Innenstadt gestern evakuiert Mysteriöses Gas hält Feuerwehr in Atem

Von Jörg Niemann, Ingmar Mehlhose, Carsten Steinke und Tom Koch 07.12.2009, 04:55

Der Weihnachtsmarkt vor dem Wernigeröder Rathaus und Teile der Innenstadt sind gestern Nachmittag evakuiert worden. Ein lange Zeit unbekanntes Gasgemisch aus dem Keller eines Eiscafés hat für Gefahr gesorgt. Am Abend sind Zelte als Notquartier aufgebaut worden. Kurz vor 20. 30 Uhr ist Entwarnung gegeben worden.

Wernigerode. 14. 30 Uhr hört Giovanni Santin eine Explosion aus dem Keller seines Eiscafés. Das Kühlaggregat ist kaputt, er ruft die Feuerwehr. Kurz darauf sind die ersten Kameraden der Wernigeröder Wehr vor Ort. Sie bemerken sofort einen Gasgeruch, daraufhin werden Verstärkung und Experten angefordert.

Als das Messgerät der Wehr eine immer höhere Gaskonzentration ausweist, entschließt sich Einsatzleiter Torsten Breiting, mit der Evakuierung zu beginnen. Zunächst sind davon die unmittelbaren Nachbarn des Eiscafés und auf dem nahen Weihnachtsmarkt betroffen. Eine halbe Stunde später muss zum Schutz der vielen Hundert Besucher auf dem Weihnachtsmarkt der Radius deutlich vergrößert werden : Ob Besucher des Familienkonzerts im Rathaus oder Gäste in den Hotels " Weißer Hirsch " und " Gothisches Haus ", Anwohner in der benachbarten Westernund der Breiten Straße sollen von dem explosiven Gasgemisch geschützt werden.

Nach und nach weitet sich der Einsatz aus. Am Abend berichtet Polizeisprecher Peter Pogunke im Wernigeröder Revier von etwa 100 Feuerwehrleuten, die im Einsatz sind. Sie werden von knapp 40 Angehörigen des Technischen Hilfswerks unterstützt, die Zelte als Notquartier errichten. Die Polizei sichert das Ganze mit 28 Beamten ab, die zeitweilig von Kollegen aus dem Börde- und dem Salzlandkreis abgelöst werden.

Die Wernigeröder Feuerwehr hat unterdessen im Keller die Gasquelle entdeckt : Auslaufendes Kühlmittel vermischt mit Öl ist in den Boden eingedrungen und " gast " dort aus. Wie der Einsatzleiter der Volksstimme sagte, haben seine Kameraden mit Hilfe von Stickstoff die gefährliche Gaskonzentration verringert und dieses Gemisch abgesaugt.

Um 20. 27 Uhr am Sonntagabend zeigt das Messgerät " Entwarnung " an, das mysteriöse Gas ist nicht mehr explosiv. Eine gute Nachricht für die Wernigeröder, die Evakuierung kann aufgehoben werden. Nach und nach können Bewohner der Innenstadt in ihre Häuser wieder zurückkehren.