1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Neidvoll schauen Museen auf Wernigerode

Dank großzügiger Spende werden im Schloss drei Crola-Großgemälde ausgestellt Neidvoll schauen Museen auf Wernigerode

Von Andreas Fischer 03.11.2009, 04:55

Die Gemälde von Georg Heinrich Crola sind international gefragt, sogar in den USA. Während sich renommierte deutsche Museen darüber freuen, wenn sie ein großformatiges Crola-Bild zeigen können, hat Wernigerodes Schloss jetzt ein drittes Großgemälde in die Ausstellung aufgenommen.

Wernigerode. Das Schloss Wernigerode ist um eine Attraktion reicher : Ein aus dem Jahr 1831 stammendes Gemälde des Caspar David Friedrich-Schülers Georg Heinrich Crola. Die Öffentlichen Versicherungen Sachsen-Anhalt ( ÖSA ) hatten den Neuankauf ermöglicht, indem sie einen Betrag " im höheren vierstelligen Bereich " zur Verfügung stellte. Darüber informierte ÖSA-Vorstandsvorsitzender Peter Ahlgrim während der Übergabe

70 000 Menschen haben Werksausstellung besucht

Nach den Bildern " Ilsestein im Sonnenlicht ", das 1858 gemalt worden war, sowie " Holzhauerhütte im Brockengebiet ", es entstand 1840, kann nun zusätzlich das Ölgemälde " Bayrische Voralpenlandschaft mit Wasserfall ", gemalt im Jahr 1837, in der Halle des Schlosses betrachtet werden. Wie Dr. Christian Juranek, Geschäftsführer der Schloss Wernigerode GmbH, bei der Übernahme des Bildes sagte, würden sich bedeutende deutsche Museen schon glücklich schätzen, wenn sie ein großformatiges Crola-Gemälde zeigen können, " wir besitzen nun drei solcher großen Gemälde ". Als einen Beweis für die große Bedeutung der Crola-Werksausstellung, " die von etwa 70 000 Menschen betrachtet wurde ", weiß der Museumschef. Er sieht auch den Besuch von wissenschaftlichen Mitarbeitern verschiedener größerer Museen.

Der " Schlossherr " sei schon während der Vorbereitung dieser besonderen Exposition, die auch dank verschiedener Leihgaben, darunter des Ilsenburger Hütten- und Technikmuseums, ermöglicht wurde, überzeugt gewesen, dass sich wegen der langen Schaffenszeit dieses Künstlers im Harz noch interessante Arbeiten von Crola hier in der Region in Privatbesitz befinden.

Um diese der Allgemeinheit auch präsentieren zu können, startete Juranek nach der Eröffnung der Werksausstellung einen Aufruf, sich bei einer Verkaufsabsicht an die Wernigeröder Schloss-Gesellschaft zu wenden. Die Veröffentlichungen in der Harzer Volksstimme führten dazu, dass ein Blankenburger auf ein Bild des Malers Prof. Ingo Crola aufmerksam machte, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelebt hatte und als bedeutender Porträtmaler bekannt wurde. Auf ein Bild von Georg Heinrich Crola, der 1804 in Dresden geboren worden war, ab 1840 mit seiner Frau Elise in Ilsenburg lebte und 1879 dort starb, wurde der Museumschef nach einer weiteren Veröffentlichung über die Wernigeröder Crola-Ausstellung im September in der Braunschweiger Zeitung hingewiesen. Juranek : " Ein Kunstliebhaber aus dem Kreis Goslar meldete sich beim Kunstexperten Gerd Ilte, der den Kontakt zum Schloss vermittelte. Das geforderte Geld allerdings konnte das Museum nicht aufbringen. "

Ein wirklich nicht

vorhersehbarer

Höhepunkt

Der Geschäftsführer erinnerte sich an die gute Zusammenarbeit mit den ÖSA-Versicherungen, die bereits seit vielen Jahren rund um das Wernigeröder Schloss mehrere Spuren hinterlassen hat. Bis in die Spitzen der Türme und Türmchen kriechen dank dieser Kooperation heutzutage Blitzableiter und wurde der Überspannungsschutz installiert. Den Blüthner-Jubiläumsflügel aus dem Jahr 1905 überließ das Unternehmen dem Schloss für den Musiksaal, bevor es den Ankauf des Ölgemäldes von Georg Heinrich Crola finanzierte.

Dieser Maler hatte zeitweise auf Schloss Wernigerode gearbeitet. Nun wird an ihn mit der Präsentation seiner Arbeiten erinnert. Gleichzeitig erlebte die erstmalige Werkschau des spätromantischen Malers kurz vor ihrem Abschluss " einen wirklich nicht vorhersehbaren Höhepunkt ", freute sich Christian Juranek.