1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Rosenschmuck für den Festsaal fast komplett

Stadtwerke-Stiftung fördert Sanierung von Schloss Wernigerode Rosenschmuck für den Festsaal fast komplett

Von Tom Koch 27.11.2009, 04:52

Wernigerode. Im zehnten Jahr sollen die englischen Teerosen auch auf der Nordwand erblühen. Im Festsaal von Schloss Wernigerode sind diese Rosen auf dem oberen Wandabschluss das bestimmende Motiv. Das von Experten auch als " Rankenberg " bezeichnete Ornament soll im kommenden Jahr auf der großen Wandfläche aufgetragen werden, deren Fensterfront den Blick hinüber zur Charlottenlust freigibt. Dafür werden noch einmal an die 40 000 Euro benötigt.

Im Jahr 2000 haben die aufwändigen Restaurierungen im wohl wichtigsten Saal des Museums begonnen. Viele Harzer werden sich erinnern : Ein mächtiger weißer Streifen bildete lange Jahre den Kontrast zwischen der prächtig geschnitzten Holzdecke und der mit Silbergeschirr eingedeckten Festtafel. In mehreren Sanierungsabschnitten hat der Saal nach und nach sein historisches Aussehen wiedererlangt. Massive Nässeschäden, Salzablagerungen und mitten in die Arbeit der Restauratoren hinein ein massiver Wassereinbruch haben die Kosten dafür auf stattliche 200 000 Euro anwachsen lassen.

Christoph Gramann ist Diplomrestaurator und als solcher für das Wiedererblühen der Teerosen im Schloss zuständig. Mit Hilfe von mehreren Schablonen, so erläutert der Experte aus Potsdam, werde das Ornament nach historischem Vorbild wieder aufgemalt. Da der " Rankenberg " im Detail variiere, reiche es nicht aus, lediglich mit einer Vorlage zu arbeiten. Gramann, der gerade die Wandmalerei in der Historischen Halle analysiert, soll nach dem Willen von Schlossherr Christian Juranek den Ornamentschmuck im Festsaal komplettieren. Nicht nur, weil die Firma Gramann und Schwieger vom Landes-Denkmalamt ausdrücklich empfohlen wurde und sie am Wiedererstrahlen des Alten Museums auf der Berliner Museumsinsel beteiligt waren. Auch deshalb, weil sie in Wernigerode bereits über Erfahrungen mit der Bauchemie der Wände, der Vielzahl der seit 130 Jahren aufgetragenen Farbschichten und und und verfügen.

Um den festlichen Saal in seiner ursprünglichen Schönheit zeigen zu können, braucht es nicht nur Experten und eine ambitionierte Geschäftsführung, dafür wird auch viel Geld benötigt. Darum sind neben wichtigen Sponsoren wie Lotto Toto oder der Sparkassen-Stiftung auch kleinere Geldgeber willkommen. Die Gesellschaft der Freunde von Schloss Wernigerode dankte gestern der Wernigeröder Stadtwerke-Stiftung für deren 5000-Euro-Spende für den Festsaal.