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" Last Night " – fulminantes Finale der 14. Wernigeröder Schlossfestspiele Bei "Mackie Messer" singt begeistertes Publikum mit

Von Cordula Klapötke 01.09.2009, 05:01

" Vom Ku ‘ damm zum Broadway " lautete das Motto der diesjährigen " Last Night " am Sonnabend mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode unter der Leitung von Musikdirektor Christian Fitzner. Spezialgast und " Farbtupfer " des Abends war die Berliner Entertainerin Carry Sass, die sowohl als Moderatorin als auch als Sängerin durch das Finale der 14. Wernigeröder Schlossfestspiele führte.

Wernigerode. Zum Auftakt des Abschlusskonzerts im Innenhof des Schlosses ein Platzwechsel, der der Stimmung keinen Abbruch tat : Nach der Ouvertüre zur Operette " Hochzeitsnacht im Paradies " von Friedrich Schröder musste das Publikum dem Regen in den Fürstlichen Marstall weichen. Anschließend versetzte Carry Sass mit Ohrwürmern wie " Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da " und " Für mich soll ´ s rote Rosen regnen " in das Berlin der 20 er Jahre. Kokett bot die Moderatorin und Sängerin Walter Kollos " Nach meene Beene is ja janz Berlin verrückt " dar und fügte neidisch, aber mit Augenzwinkern hinzu, dass dieses Lied leider für die Grand Dame Marlene Dietrich und nicht für sie selbst komponiert wurde. Mit Paul Linckes " Berliner Luft " entließ das Philharmonische Kammerorchester unter Leitung von Musikdirektor Christian Fitzner die Konzertbesucher in eine glühweinreiche Pause.

Der Sprung über den großen Teich gelang mit George Gershwins " Porgy and Bess " in der zweiten Hälfte der " Last Night ". Das Orchester brillierte mit gefühlvoller Filmmusik aus " Es war einmal in Amerika ", die Orchestermitglied Andreas Nettels ( Kontrabass ) eigens für das Ensemble arrangierte, und einem facettenreichen Medley aus Bernsteins " Westside Story ".

" Haben Sie Spaß am

Leben, denn wir

haben nur das eine !"

Dass das Wernigeröder Publikum ein musikalisches und sangesfreudiges ist, zeigte sich, als es Orchester und Sängerin tatkräftig bei " Mackie Messer " aus der " Dreigroschenoper " unterstützte. Ein wenig verloren wirkte hingegen das " Don ‘ t cry for me Argentina " aus dem Musical " Evita ", das sowohl gesanglich als auch charakteristisch nicht mit dem heiteren Charme des restlichen Programms mithalten konnte.

Krönender Abschluss der farbenfrohen Revue war Carry Sass in ihrer weltweit oft verkörperten Paraderolle als Sally Bowles in dem Musical " Cabaret ". Mit viel Witz, Esprit und " Berliner Schnauze " bot die Entertainerin in Begleitung des Philharmonischen Kammerorchesters den Zuhörern eine musikalische Unterhaltung der Extraklasse und überzeugte mit humorvollen Einlagen, autobiographischen Anekdoten und allerhand Wissenswertem über die Stars und Sternchen der 20 er und 30 er Jahre. Das begeisterte Publikum wurde mit den Worten " Haben Sie Spaß am Leben, denn wir haben nur das eine !" aus der " Last Night " und somit aus den 14. Wernigeröder Schlossfestspielen entlassen.