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Superintendentenstelle in Halberstadt wird neu besetzt Bei Anhörung auf Herz und Nieren geprüft

Von Marco Oschlies 04.09.2009, 05:01

Halberstadt. Seit dem Fortgang von Christoph Hackbeil ist der Stuhl des Superintendenten des evangelischen Kirchenkreises Halberstadt vakant. Neben Angelika Zädow ( Volksstimme berichtete ), stellte sich zuvor auch Susanne Graap der Kirchengemeinde vor.

Nach dem Ende des Gottesdienstes, den Susanne Graap gestaltete, nutzten viele Mitglieder der Gemeinde die Gelegenheit, die Bewerberin bei einer öffentlichen Anhörung in der Winterkirche des Halberstädter Doms auf Herz und Nieren zu prüfen.

Rund eine Stunde lang beantwortete die 45-jährige gebürtige Cottbusserin und Mutter zweier Kinder geduldig, ausführlich und direkt Fragen zu ihrer Person, ihrem Glauben und ihrer Qualifi kation sowie den Vorstellungen über die Zukunft des Kirchenkreises.

Zu ihrer theologischen Prägung sagte sie, dass sie sich den Anschauungen und Lehren Dietrich Bonhoeffers am nächsten fühle, der das Evangelium in einer deutlichen und verständlichen Art und Weise kommuniziere. Nach ihren persönlichen Schwächen und Stärken gefragt, gab sie zu, auch selbst in persönlichen belastenden Stresssituationen Hilfe von ihr nahestehenden Personen zu brauchen. Nach ihrer eigenen Einschätzung seien hingegen Wahrnehmung und Zuhören ihre Stärken, die sie vor allem bei Konfl iktbewältigungen ausspielen könne.

Weiterhin wollte das Publikum wissen, was sie sich für und mit dem Kirchenkreis vorgenommen habe, falls sie die Stelle als Superintendentin bekäme. Darauf Susanne Graap : " Mein Selbstverständnis als Pfarrerin ist es, den Menschen Freude und Hoffnung zu geben sowie in einer stark individualistisch geprägten Welt das Gemeinschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen untereinander zu stärken. Voraussetzung ist dafür zunächst, dass ich selbst Vorbild bin und das Evangelium wirklich lebe. Weitere Akzente meiner Arbeit werden der interreligiöse Dialog sein, sowie sich um die von der Gesellschaft vernachlässigten oder übergangenen Menschen zu kümmern ".

Wer schließlich die Stelle bekommen wird, bleibt bis zur Tagung der Kreissynode am 25. September noch offen.