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Östlicher Dachreiter der Johanniskirche wieder mit Turmkugel gekrönt Überraschungsfunde um Lagebericht 2009 ergänzt

Von Ingmar Mehlhose 15.08.2009, 07:27

Wernigerode. Das östliche Türmchen der Johanniskirche, der Dachreiter, wird wieder von einer Turmkugel gekrönt.

Die Aktion war ein wenig spontan, schmunzelte Pfarrer Hans-J ürgen Kant. Architekt Gerd Srocke hatte zur Eile gemahnt. " Wir haben die alten Dinge wieder reingetan ", berichtete der Geistliche. Alles im Original. So wurde es von der Gemeinde entschieden. Die alten Münzen, Papiere und Orden, die im Juni bei der Öffnung der Kugel überraschend in zwei Hülsen entdeckt worden waren ( wir berichteten ), wurden allerdings ergänzt. Hans-J ürgen Kant : " Unser stellvertretender Vorsitzender des Gemeindekirchenrates Dr. Helmut Burckhardt hat etwas aufgeschrieben über die Situation Wernigerodes im Jahre 2009. " Seine Zeilen künden von kulturellen bzw. wirtschaftlichen Ereignissen und beschreiben die Auswirkungen der Finanzkrise auf die bunte Stadt am Harz. Auch die Ergebnisse der jüngsten Kommunalwahl schlummern jetzt in einer der bleiernen Hülsen. Lediglich die von dem Wernigeröder Papierrestaurator Lutz Walter geborgenen, durch Nässe unleserlich gewordenen Papierschnipsel bleiben zu ebener Erde. Sie werden im Gleimhaus Halberstadt fachmännisch rekonstruiert.

Bis Dachdeckermeister Walter Meyer und sein Mitarbeiter Dirk Amelung zur Tat schreiten konnten, wurde der Anlass entsprechend feierlich und angemessen gewürdigt. Zahlreiche Mitglieder der Johannisgemeinde waren der Einladung gefolgt, aber auch Andreas Heinrich als Stellvertreter des Oberbürgermeisters und der SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Steppuhn. Letzterer hatte sich engagiert und letztlich erfolgreich für die zeitweise ins Stocken geratene weitere Sanierung des Gotteshauses eingesetzt, würdigte der Pfarrer dessen Bemühungen.

" Wir haben die Hoffnung, dass das Kirchendach Ende August komplett fertiggestellt ist ", nannte Hans-J ürgen Kant als Ziel für den Abschluss der derzeitigen Sanierungsphase. Der Brandanschlag vom 19. Juli hatte den Turm in Mitleidenschaft gezogen und einen Mehraufwand an Arbeit zur Folge gehabt.

Vielleicht aber wird es ja so wie beim Aufsetzen der Turmkugel. Der Pfarrer : " Da kam alles sehr schnell zusammen. "