1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Verkäuferinnen fordern Tariflohn

Streik im Einzelhandel auch in Blankenburg Verkäuferinnen fordern Tariflohn

Von Egmont Uhlmann 27.08.2009, 05:01

Etwa 100 Beschäftigte des Einzelhandels waren gestern in Blankenburg dem Aufruf der Gewerkschaft Ver. di zu einem unbefristeten Streik gefolgt. Der Ausstand soll Druck hinter die Forderung setzen, den derzeit tariflosen Zustand in den Einzelhandelseinrichtungen schneller als von den Arbeitgebern angekündigt zu beenden.

Blankenburg. Mit Trillerpfeifen, aufblasbaren Klatschen und Megafonen verschafften sich die Mitarbeiter des Real-Einkaufmarktes gestern früh ab 7 Uhr vor den Eingangspforten des Einzelhandelsunternehmens lautstark Gehör. Unterstützt wurden sie dabei von Streikleiterin Michaela Rücker-Harckenthal, Jörg Lauenroth-Mago, dem Ver. di-Chef Sachsen-Anhalts, der Bundestagsabgeordneten Elke Reinke sowie den Landtagsabgeordneten André Lüderitz und Edeltraud Rogèe ( alle Partei Die Linke ). Vertreter anderer politischer Parteien fehlten an diesem Vormittag zwar, dafür gesellten sich aber noch am frühen Morgen Mitstreikende vom " Kaufland " aus Gardelegen, dem Real-Markt Irxleben sowie dem E-Center Wernigerode hinzu.

Sie alle verschafften ihrer und der Forderung der Gewerkschaft Gehör, sofort wieder die Tarifbindung für den Einzelhandel in den drei Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen herzustellen. Außerdem müsse der Pilotabschluss aus Nordrhein-Westfalen übernommen werden, mit dem sich die Gehälter aus diesem westlichen mit denen der östlichen Bundesländer angleichen würden, forderten die Streikenden.

Ziel sei die Wiederherstellung der Tarifbindung, so die Gewerkschaftsvertreter. " Dabei kann es auch nicht möglich sein, dass die Belegschaft in Sachsen-Anhalt im kommenden Jahr noch zwei Monate länger auf ihren Tariflohn wartet, als die Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen und Thüringen ", betonte der Ver. di-Vertreter unter großem Beifall der Streikenden. Die Arbeitgeber hätten die Verhandlungen einseitig für gescheitert erklärt, und das sei nicht hinnehmbar.

Mit Argusaugen beobachtet wurden die Streikenden von etwa zehn Beschäftigten eines privaten Sicherheits-Unternehmens, das die Eingangspforten des Marktes im Gewerbegebiet Lerchenbreite überwachte. Dort ging augenscheinlich alles seinen gewohnten Gang. Sämtliche Kassen waren besetzt, und die Kundschaft brauchte sich an diesem Vormittag nirgends in eine längere Schlange einzureihen. " Das Unternehmen ist auf Ausnahmesituationen dieser Art vorbereitet ", hieß es.