1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Aus zugesagten 18 Ernten sind inzwischen schon 90 geworden

1919 entsteht auf fürstlichem Acker der Wernigeröder Kleingärtnerverein " Handwerker " Aus zugesagten 18 Ernten sind inzwischen schon 90 geworden

Von Jörg Isachsen und Regina Urbat 28.08.2009, 05:01

Sie gehört zu den schönsten Anlagen in der Stadt – die Kleingartensparte " Handwerker " am Dornbergsweg, nahe des Seigerhüttenteiches. Mit einem zünftigen Fest feierten die Hobbygärtner mit ihrem Vorsitzenden Klaus Plum an der Spitze die Gründung des Vereins – vor 90 Jahren auf fürstlichem Acker in Wernigerode.

Wernigerode. Am 30. Juli 1919 hatte die fürstlich Stolbergsche Kammer dem heutigen Verein " Handwerker" Wernigerode das, " zur hiesigen Domäne gehörige Ackerstück westlich vom Seigerhüttenteich in der Größe von 1, 5 Hektar auf 18 Ernten verpachtet ". So heißt es in der Chronik. Damals ahnte niemand, dass daraus inzwischen bereits 90 Ernten geworden sind. Vor 90 Jahren erhielten in dieser Anlage Handwerker des Fürsten und der Stadtgemeinde eine Parzelle. Somit legten Schuster, Tischler, Maler und Maurer den Grundstein für ertragreiche Schrebergärten.

Heute bewirtschaften Gartenfreunde aus allen Schichten der Bevölkerung hier eine der 51 Parzellen und " fühlen sich wohl in ihrem kleinen Reich ", weiß der 2001 zum Vorsitzenden gewählte Vorsitzende, Klaus Plum.

Gemeinsam feierten die Vereinsmitglieder vor kurzem mit einem Garten- und Schlachtefest den 90. Geburtstag ihrer Anlage. In einer kleinen Festveranstaltung erinnerte Klaus Plum, wie die Frauen und Männer in gemeinschaftlicher Arbeit die Anlage gestaltetet, das Vereinshaus gebaut, das zum 60. Gründungstag eingeweiht werden konnte, und wie sie sich Wasser- und Elektroanschlüsse gelegt hatten.

Nicht ohne Stolz berichtete der Vorsitzende auch davon, dass seit vielen Jahren alle Parzellen einen Nutzer haben, " was heute nicht mehr alltäglich ist ".

Die gute Zusammenarbeit zwischen dem Kleingärtnerverein und der Stadtverwaltung hob Ulrich Eichler in einem Grußschreiben hervor, in dem er sich für die konstruktive und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen dem Verein und dem Rathaus, besonders " bei der Absicherung der Wasserzuleitung zum Seigerhüttenteich " und den Arbeitseinsätzen der Kleingärtner zur Verschönerung des Stadtbildes bedankte.

Bedauert wurde hingegen von den Gartenfreunden, dass kein Vertreter der Stadtverwaltung der Einladung zu ihrem Jubiläum gefolgt sei.

" Auch ich möchte das kontinuierliche Engagement der Mitglieder loben ", würdigte Hansjoachim Bolle als Vorsitzender des Regionalverbandes Wernigerode und Umgebung. Gleichzeitig hob er die gute gärtnerische Nutzung der Parzellen hervor. Und was zeichnet die " Handwerker " -Sparte außerdem aus ? Der Experte Hansjoachim Bolle : " Hier herrscht ein ausgesprochenes gutes Miteinander, und sie gehört unumstritten zu den schönsten in der Stadt Wernigerode. " Den Vorstand des Vereins zeichnete er mit einem Ehrenteller zum 90-jährigen Vereinsjubiläum aus und würdigte mit der Übergabe der Goldenen Ehrennadel der Harzkreisverbände das erfolgreiche Wirken des Vereinsvorsitzenden Klaus Plum.