1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Griffige Reden und dazu ein wenig Wahlkampf

Veranstaltung zum 1. Mai auf dem Wernigeröder Marktplatz Griffige Reden und dazu ein wenig Wahlkampf

02.05.2009, 05:32

Wernigerode ( ea ). Wirtschaftskrise hin, Wirtschaftskrise her - nur wenig Resonanz fand die gestrige Mai-Veranstaltung auf dem Wernigeröder Markt. Dass der Platz dennoch gut gefüllt war, mag mit dem aktuellen Wahlkampf zusammenhängen. So hatte nicht nur die IG Metall ihren Stand aufgebaut, auch CDU, Die Linke und SPD waren wieder vertreten. Und natürlich traf man überall auf Mitglieder der Parteien. Die CDU erhielt an ihrem Stand prominente Wahlkampfunterstützung durch Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Reiner Haseloff. Auch die Landtagsabgeordnete Angela Gorr, Landrat Michael Ermrich und die CDU-Kandidatin für den Bundestag, Heike Brehmer, waren gekommen. Lokale Prominenz " schmückte " den Stand der SPD, darunter Prof. Armin Willingmann und Alt-Oberbürgermeister Ludwig Hoffmann. Die Linke-Vertretung wurde verstärkt durch die Bundestagsabgeordnete Elke Reinke, deren Listenplatz für die Bundetagswahl in den vergangenen Wochen heftig für Schlagzeilen sorgte. Und natürlich waren auch Grünen-Politiker dabei, so Peter Lehmann und Ulrich-Karl Engel.

Nachdem Hasselfelder Spielleute die Veranstaltung mit Pauken und Trompeten eingeleitet hatten, war die Wirtschaftskrise dann Hauptthema der beiden Redner, Oberbürgermeister Peter Gaffert und Kurt Auerswald, Vorsitzender des DGB-Ortskartells.

Peter Gaffert griff das diesjährige Motto zum 1. Mai " Arbeit für alle bei gerechtem Lohn " auf. Gerecht sei ein Lohn, mit dem ein Arbeitnehmer für sich und seine Familie den Lebensunterhalt sichern könne. Fair zu sein, bedeute aus seiner Sicht aber auch, im Supermarkt nicht immer nach den billigsten Waren zu greifen. Immer billigere Waren bedeuteten vielfach Löhne, die eben nicht fair seien.

Zur Sache ging es dann in der Rede des Gewerkschafters Kurt Auerswald. Die Wirtschaftskrise sei kein Naturereignis, sondern das " Ergebnis einer zügellosen Ideologie der Marktwirtschaft ". Er forderte ein europaweites soziales Bündnis und die öffentliche Aufarbeitung der Ursachen für die Krise. Ross und Reiter sollten benannt werden. Auerswald : " Die Verursacher der Wirtschaftskrise müssen bezahlen. " Diese Forderung soll auf vier großen Demonstrationen in europäischen Metropolen, darunter Berlin, am 16. Mai bekräftigt werden. Auerswald forderte zur Teilnahme an diesem Ereignis auf. Übrigens, auch daran erinnerte Auerswald : Gestern wurde der 1. Mai zum 90. Mal als Tag der Arbeit gefeiert.

Nach dieser Rede begann das Familienfest auf dem Marktplatz. Musik, Hüpfburg und Stände für Speis und Trank luden zum Verweilen ein.