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Museumsverband Sachsen-Anhalt richtet Jahrestreffen in Wernigerode aus Trend geht zur ganzheitlichen Betrachtungsweise

29.04.2009, 05:06

der traditionelle Fackelumzug durch das Regensteinsgebiet zieht. Angeführt wird er vom Fanfarenzug Immenrode, der auch nach dem Entzünden des Feuers um 20.15 Uhr noch einige Showeinlagen bieten wird. Bei Einbruch der Dunkelheit werden die schönsten Kostüme prämiert, hält der Teufel eine Rede und erhellt ein Höhenfeuerwerk den Himmel über dem Festplatz. Der Abend klingt musikalisch mit Party-DJs aus.

Richtig mystisch wird es morgen Abend mit Einbruch der Dunkelheit auf der " Horst " in Heimburg zugehen. Dort präsentiert der Carneval Club ( HCC ) sein extra für die Walpurgisnacht einstudiertes

Zur Jahreshauptversammlung des Museumsverbandes Sachsen-Anhalt hatten sich die 60 Teilnehmer am Montag im Rathaussaal ein straffes Arbeitsprogramm auferlegt. Erstmals stellten sie ihre Tagung unter ein Generalthema – die Bedeutung der naturkundlichen Museen im Kontext der Museums-Gesamtlandschaft. Von Hans Walter

Wernigerode. " Wir sind nach Wernigerode gegangen, weil uns die naturräumliche Umgebung des Harzrandes mit ihren reichen Sammlungen inspirierte ", sagte der Verbandsvorsitzende Prof. Dr. Matthias Puhle, Direktor des Kulturhistorischen Museums in Magdeburg.

Während es in der Vergangenheit den Trend gab, museale Sammlungsgebiete fachlich sehr spezifsch zu gliedern, ist jetzt eher die Idee des Universalmuseums aktuell, wie Ulrike Stottrop von der Stiftung Ruhr-Museum in Essen ref ektierte. " Für den Aufschwung der Naturkundemuseen in den letzten zehn Jahren hat besonders die Expo 2000 in Hannover mit ihrem Tenor, Mensch, Natur, Technik ‘ den entscheidenden Impuls gegeben ", sagte Puhle.

Auf der Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen stelle sich besonders seit den 90er Jahren die Problematik, wie es mit dem Klima, mit der Überprüfung der Evolutionstheorie, mit Artenvielfalt und Leben auf unserem Planeten insgesamt weitergehe. " Es ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise ", betonte Matthias Puhle. Diese aktuellen Fragen müssten die Museen wissenschaftlich exakt und zukunftweisend beantworten. Die enge Verbindung vielfältigster Bereiche sei als Forum und Zukunftslaboratorium speziell für junge Leute attraktiv, um ihnen neue Lichter aufzustecken ; der Familienaspekt werde sich dabei noch verstärken. Berlin und Stralsund stünden dafür als Beispiele.

Auf der Jahrestagung wurde u. a. eine Projektskizze zum Aufbau eines modernen Naturkundlichen Universitätsmuseums an der Martin-Luther-Universität in Halle vorgestellt, wo viele bislang verstreute Universitätssammlungen wie das Geiseltalmuseum, die mineralogischen, geologischen und zoologischen Sammlungen und weitere in einem attraktiven Gebäude gegenüber der Moritzburg zusammengefasst werden. Auch Magdeburg setzt auf Komplexizität und globales Denken : Im September wird mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt ein völlig neugestalteter erster Teil des Naturkundemuseums unter dem Dach des Kulturhistorischen Museums eröffnet. In Zukunft ist ein 2000-Quadratmeter-Anbau an der Südseite geplant. Regionalgeschichtliche und naturhistorische Themen durchdringen einander stark, zudem können die Servicebereiche gemeinsam genutzt werden.

Zum exakten Umgang mit geschützten Arten sprach Dr. Veronika Kartheuser von der Naturschutzbehörde des Landkreises Harz, am Beispiel der musealen Praxis diskutiert von Dr. Bernd Nicolai vom Vogelkundemuseum Heineanum in Halberstadt.

Auch kleinere Museen mit naturkundlichem Teil, gleich welcher Ausrichtung, ob Kreisoder Heimatmuseum, bekamen von der Tagung viele Anregungen, wie Ulrich Simons, der Bürgermeister von Osterwieck, und Christine Krebs, die Leiterin des dortigen Heimatmuseums, bestätigten.