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Tsunami-Verein plant Fotoausstellung / Katrin Schramm : "Die Lebensbedingungen in Sri Lanka sind erschreckend"

Von Ivonne Sielaff 27.03.2009, 06:07

Vier Jahre sind seit der Tsunami-Katastrophe in Südostasien vergangen. Die Mitglieder des Blankenburger Vereins " Sahana Lanka " helfen seither den Opfern in Sri Lanka. Für dieses Jahr sind eine Fotoausstellung im Harzkreis und die Unterstützung eines Waisenhauses geplant.

Blankenburg. Banda Aceh, Phuket, Khao Lak – diese Orte erlangten im Dezember 2004 traurige Berühmtheit, als ein Seebeben Südostasien erschütterte und Flutwellen hunderttausende Menschen in den Tod rissen. Auch Sri Lanka wurde von der Naturkatastrophe schwer getroffen. Mehr als 30 000 Menschen verloren ihr Leben. 500 000 Leute wurden obdachlos.

Nur wenige Tage später gründeten Katrin Schramm und Franziska Rebentisch, zwei ehemalige Blankenburger Gymnasiastinnen, den Hilfsverein " Sahana Lanka " ( wir berichteten ). Die beiden jungen Frauen hatten kurz vor der Flutkatastrophe ein Praktikum in dem asiatischen Land absolviert. Dessen Einwohner lagen ihnen daher besonders am Herzen. Bei Benef zkonzerten, Vorträgen und Spendenaktionen sammelten sie im ganzen Harzkreis Geld, um befreundete Familien zu unterstützen, Schulen und Krankenhäusern zu helfen und sogar den Bau eines Waisenhauses voranzutreiben.

Vier Jahre sind seither vergangen. Den Verein gibt es immer noch. Denn in Sri Lanka wird Hilfe an allen Ecken und Enden gebraucht. " Seit Beginn dieses Jahres arbeitet unser Verein mit ‚ Friendship Kinderhilfe ‘ zusammen ", berichtet Katrin Schramm der Harzer Volksstimme. Der gemeinnützige Verein aus der Nähe von Oldenburg wurde 2008 gegründet, die Mitglieder verfügen über langjährige Erfahrungen in der Zusammenarbeit und Hilfe für Sri Lanka.

Gemeinsam mit der " Friendship Kinderhilfe " unterstützen die beiden jungen Frauen und ihre Mitstreiter ein Kinderheim für Mädchen in einem der ärmsten Gebiete in Sri Lanka. Bandarawela liegt im östlichen Bergland des Landes und ist eines der bekanntesten Teeanbaugebiete. " Die Lebensbedingungen sind dort erschreckend ", sagt Katrin Schramm.

Hilfe wird an allen

Ecken und Enden

gebraucht

" Eine Frau arbeitet zehn Stunden bei schlechtesten Bedingungen und verdient dafür 1, 30 Euro pro Tag. Der Alltag der Männer wird durch Alkohol und Arbeitslosigkeit bestimmt. Die Kinder haben häufg kein Zuhause, geschweige denn eine Chance auf Bildung. Darum möchten wir helfen, vor allem jungen Mädchen ein Zuhause zu geben und ihnen eine Schulbildung zu ermöglichen. " Derzeit wohnen in dem an ein Kloster angeschlossenen Kinderheim 30 Mädchen. Ziel sei es, das Heim weiter auszubauen und vielleicht sogar die Anzahl der Kinder zu erhöhen. Gebraucht werden zudem Schulmaterialien, f nanzielle Hilfe für Lehr- und Betreuungskräfte sowie Geld für die Renovierung.

Um auf die miserable Situation der Menschen aufmerksam zu machen, plant der Verein " Sahana Lanka " in diesem Jahr eine Fotoausstellung zum Thema " Sri Lanka – Land der Gegensätze ", welche zum einen die Schönheit und kulturelle Vielfalt widerspiegeln, aber auf der anderen Seite auch erschütternde Bilder nach dem Tsunami, die ländliche Armut und die Folgen des Bürgerkriegs zeigt. " Die Fotos sollen in Schulen und kulturellen Einrichtungen präsentiert werden, um auch bei Kindern und Jugendlichen ein Bewusstsein für andere Kulturen zu schaffen ", kündigt Katrin Schramm an. Begleitet wird die Ausstellung von Vorträgen und Diskussionsrunden.

Gern würden die Vereinsmitglieder wieder nach Sri Lanka fiegen, um zu sehen, wie sich ihre Projekte entwickeln. " Doch die politische Situation vor Ort erlaubt dies nicht. Wir hoffen jedoch, dass sich das bald ändert. "

Kontakt zum Verein " Sahana Lanka " per Email sahana. lanka @ yahoo. de.