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Stadtwerke Wernigerode bereiten Übernahme des Stromnetzes in fünf Orten vor Neuer Trafo schwebt ins Häuschen ein

Von Jens Müller 15.11.2011, 05:25

Die Stadtwerke Wernigerode erweitern ihr Stromnetz. Ab 1. Januar wird das kommunale Unternehmen auch Haushalten und Betriebe in Benzingerode, Darlingerode, Minsleben, Reddeber und Silstedt ihren Strom über eigene Leitungen anbieten können.

Wernigerode l "Damit übernehmen wir insgesamt rund 3400Abnahmestellen", erklärte Stadtwerke-Geschäftsführer Steffen Meinecke im Volksstimme-Gespräch. Für ihn ist dieser Schritt durchaus nachvollziehbar: Immerhin versorgen die Stadtwerke die betreffenden Orte bereits mit Wasser und Gas. Und nicht nur das: "Wir haben bereits 1200Stromkunden in diesem Gebiet unter Vertrag", so Meinecke. Daher lag es nah, auch das gesamte Leitungsnetz vom Düsseldorfer Eon-Konzern in die eigene Verantwortung zu übernehmen.

Technisch müssen dafür in diesen Tagen in den neu hinzugekommenen 37Trafostationen 16Transformatoren ausgetauscht werden. Den Auftakt machten gestern Mitarbeiter einer Spezialfirma aus Halberstadt in Darlingerode. Sie wechselten den alten Trafo am Zehnberg, der für das 20Kilovolt-Netz ausgelegt ist, gegen einen 15-KV-Trafo für das Wernigeröder Mittelspannungsnetz. In der vergangenen Woche wurde bereits eine neue Trafo-Station in Wolfsholz errichtet (wir berichteten). Ingesamt investiert das kommunale Versorgungsunternehmen rund eine Million Euro in die Übernahme des Leitungsnetzes.

Was sich speziell für die Einwohner der fünf Orte ändert, wie die Umstellung vonstatten geht und wer künftig Ansprechpartner ist, darüber informieren die Stadtwerke in eigens organisierten Info-Veranstaltungen (siehe Infokasten). Denn die Übernahme des Leistungsnetzes bedeutet nicht automatisch, dass die Haushalte auch mit Strom der Stadtwerke beliefert werden. "Leider", wie Steffen Meinecke, augenzwinkernd anmerkt.

Doch von wem werden die Haushalte ab 1.Januar 2012 mit Strom versorgt? Für Steffen Meinecke gibt es drei Szenarien: "Haushalte, die keinen Vertrag mit einem Lieferanten abgeschlossen haben, befinden sich automatisch in der Grund- und Ersatzversorgung. Sie bleiben somit Eon-Kunde." Kunden, die bereits einen Liefervertrag mit den Stadtwerken haben, würden automatisch auf einen günstigeren Haustarif umgestellt. Und Haushalte, die einen Vertrag mit einem anderen Stromanbieter besitzen, werden auch weiterhin von diesem beliefert. "Wer also von unseren Tarifen profitieren will, muss auch einen Vertrag abschließen", so Meinecke. Dies sei gesetzlich so vorgeschrieben.

Die Einbindung der Orte in das Wernigeröder Stromnetz werde nicht erst am 31.Dezember vollzogen. Das geschieht bereits Mitte Dezember. Dafür wird für etwa zwei bis drei Stunden der Strom abgestellt. In Reddeber am 13.Dezember, in Minsleben am 14.Dezember, in Silstedt am 15.Dezember, in Benzingerode am 16.Dezember sowie in Darlingerode am 20. und am 21.Dezember.

Für die Hausbesitzer ebenfalls wichtig: Die Stromzähler bleiben. "Sie werden erst ausgetauscht, wenn die Eichfrist abgelaufen ist. Und dann wie immer kostenlos", so der Stadtwerke-Chef. Eon-Mitarbeiter lesen bis zum Jahresende letztmalig die Stromzähler ab, die Mitarbeiter der Stadtwerke die Gas- und Wasserzähler. "Ab 2012 kommt dann nur noch ein Ableser - von den Stadtwerken."Betriebe