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Gotteshäuser in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen betroffen - Opferstöcke aufgebrochen und geplündert Einbrecher gehen in Kirchen auf Beutezug

29.12.2011, 04:23

Einbrecher sorgen in den Nordharzer Kirchengemeinden für Unruhe. An den Weihnachtsfeiertagen wurde aus Abbenrode ein geplünderter Opferstock gemeldet, gestern folgten vier weitere.

Von Jörg Niemann

Ilsenburg/Nordharz l Unbekannte Einbrecher haben es in diesen Tagen auf die Kirchen im Nordharz abgesehen. Die erste Straftat wurde am 23. Dezember angezeigt, nachdem die Täter in der Nacht zuvor in die Stapelburger Kirche eindrangen und dort einen CD-Spieler entwendeten, der eigentlich für das Krippenspiel genutzt werden sollte.

Doch dieser Einbruch sollte nicht der einzige seiner Art sein. In der Nacht vom Montag zum Dienstag waren die Dorfkirche in Wasserleben und die Ilsenburger Marienkirche Ziel der Täter. Am gestrigen Mittwoch wurden weitere Einbrüche, darunter aus Abbenrode gemeldet. "In den meisten Fällen waren offenbar die jeweilige Spendenbüchsen das Ziel der Einbrecher", erklärte gestern ein Polizeisprecher. Aufgrund der Vielzahl und der Ähnlichkeit der Taten liegt es nahe, dass in allen Fällen die gleichen Täter am Werk waren. Deshalb wird sich nach Volksstimme-Informationen eine Spezialabteilung der Kriminalpolizei in Halberstadt der Straftaten annehmen.

Die Ermittler könnten dabei auch länderübergreifend ermitteln, denn Einbrüche in Kirchen wurden auch aus Niedersachsen gemeldet. So teilte die Polizeidirektion Goslar mit, dass vom 22. bis 23. Dezember aus der Kirche in Lochtum nach einem Einbruch ein Staubsauger und zwei Lautsprecherboxen entwendet wurden. Vom Montag zum Dienstag wurde aus einer Vienenburger Kirche der Opferstock, der die Form einer Orgelpfeife hat, mitsamt Inhalt entwendet.

Der Schaden könne in allen Fällen nicht genau bestimmt werden, da zumeist unbekannt ist, wieviel Geld sich in den Spendentöpfen befunden hat.

Kirchenmitarbeiter haben zum Schutz vor weiteren Raubzügen die Sammelbehälter aus den Häusern entfernt und zudem auch Kunstobjekte vor dem Zugriff Unbefugter gesichert.

Die Polizei bittet bei der Aufklärung der Einbrüche um Unterstützung und fragt: Wer hat in den vergangenen Nächten etwas bemerkt, das mit den Einbrüchen im Zusammenhang stehen könnten? Ferner wird darum gebeten, dass möglicherweise im Freien aufgefundene Spendenbehälter vom Finder nicht berührt werden sollten, sondern umgehend der nächsten Polizeidienststelle zu melden sind. Hinweise zum Aufklären der Straftaten nimmt jede Dienststelle der Polizei entgegen. Das Harzrevier ist zu erreichen unter Telefon (03941) 6740.