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RM Balance Dance Company beendet zum Blankenburger Karneval seine Erfolgsgeschichte Sarah Zuber: "Mehr als Tanzen gelernt"

Von Andreas Bürkner 10.03.2012, 04:20

Eine Ära ist zu Ende. Mit den letzten Darbietungen beim Blankenburger Karneval haben die Tänzerinnen der RM Balance Dance Company das Training eingestellt. Was bleibt, sind viele Erinnerungen an tolle Choreografien und Auftritte mit verschiedenen Partnern.

Blankenburg l Mit einem Studio fing alles an - mit der Schließung vor zwei Jahren begann das schleichende Ende der Blankenburger RM Balance Dance Company. Ihre letzten Auftritte hatte sie vor wenigen Tagen bei den Karnevalssitzungen im Sportforum.

"Eigentlich wäre schon vor zwei Jahren Schluss gewesen", erklärt Katina Hacker, "aber wir wollten den Partnern gegenüber unsere Verträge und Versprechen einhalten." Also blieb die Gruppe weiter zusammen, wenn auch unter schwierigen Bedingungen. "Vorher war alles unter einem Dach", beschreibt Gründerin Heide Reinsch das Studio als Grundlage. Dort wurden beispielsweise Kostüme entworfen, Choreografien entwickelt sowie Requisiten und Bühnenbilder angefertigt und gelagert. "Mit dem Wegfall war die Basis entzogen."

Sarah Zuber, immerhin 15 Jahre dabei, bedauert das Ende. Sie hat sich inzwischen dem Tanzensemble des Theaters Magdeburg angeschlossen, parallel zum Medizin-Studium an der Uni.

"Menschen, die tanzen, haben auch noch viele andere Interessen"

Auch die anderen Mädchen müssen nach Alternativen suchen. Es muss nicht das gleiche sein. "Menschen, die tanzen, haben auch noch viele andere Interessen", hat Heide Reinsch festgestellt und wird durch die Hobbys der Mädchen bestätigt: Singen, Instrument spielen und Sport. Laura Eipel, Schülerin der 7. Klasse im Blankenburger Gymnasium: "Ich habe mich in der Truppe immer aufgehoben gefühlt", hofft sie auf Gleiches beim Volleyball.

Als Ziel der RM Balance Dance Company standen Tanzchoreografien passend für bestimmte Anlässe. "Ich habe viel mehr gelernt als tanzen", sagt Sarah Zuber, und wird von Isabell Rothe ergänzt, die sich wie Anne Schilling auf das anstehende Abi-tur vorbereitet. "Wir sind aus jedem Auftritt gestärkt hervorgegangen." Auftritte vor Hunderten Zuschauern haben das Selbstbewusstsein gestärkt, das könne ihnen keiner mehr nehmen. Und diese hatten es in sich, erinnern sie sich an Auftritte bei einer Touristikmesse in Dänemark, in Dortmund und im Motopark Oschersleben.

"Toll war auch die Zusammenarbeit mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode zu den Schlossfestspielen", sind sie sich einig. Dafür entstanden die Geschichten um den Schlossgeist "Werni". Einerseits spornte die Kooperation mit den Musikprofis an, andererseits "haben sie uns als gleichwertig für die Aufführungen angesehen." Sie sammelten viele Erfahrungen auch mit anderen Partnern, wie dem Chor des Landesmusikgymnasiums zur Landesgartenschau in Wernigerode, dem Telemannischen Collegium Michaelstein zu den Silvesterkonzerten, der Blankenburger Singgemeinschaft und dem Lionsclub. "Mit ihm haben wir einige Benefizaktionen gestaltet", betont Heide Reinsch das soziale Engagement. Große Stärke seien auch die 90-minütigen Tanzspiele gewesen.

Manche Talente aus der Gruppe, wie Katharina Freystein und Irina Hüfner, machten das Hobby sogar zum Beruf. "Selbst deren Schwester Tatjana war bei uns", sagt Heide Reinsch, "deshalb liegt sie gestreckt auf dem Schlitten."

Die Älteren wirkten an Kostümen, Masken und Tanzschritten mit, brachten sich ein. In 20 Jahren sammelten sich 800 Kostüme und 600 Requisiten, die nun nicht mehr gebraucht werden.

Kostüme, Requisiten und Tanzschuhe werden heute zwischen 14 und 17 Uhr bei Reinschs im Roh 9 verkauft.