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Tolle Stimmung bei Grand-Prix-Liveübertragungen in Wernigerode und Ilsenburg Selbst Boxfan Hoenig von Lena "infiziert"

Von Regina Urbat und Rainer Marschel 31.05.2010, 05:22

Großbildleinwand statt "Mini-Kino" im heimischen Wohnzimmer: Das sagten sich Sonnabendnacht über 150 Harzer, die in der neuen Kulturarena in Wernigerode und in der gemütlichen Bar eines Ilsenburger Hotels den Sieg von Lena beim Eurovision Song Contest bei Liveübertragungen gemeinsam feierten. Mit so mach einer Überraschung.

Wernigerode/Ilsenburg. 150 Harzer Fans von 125 Millionen weltweit, die in dieser Nacht die Deutsche Lena Meyer-Landrut mit ihrer sensationellen Unbekümmert- und Lockerheit siegen sahen. Bei Liveübertragungen in der neuen Kulturarena in Wernigerode und der gemütlichen Qbar des Ilsenburger Berghotels.

Dabei schienen die Gäste irgendwie geahnt zu haben, dass das gemeinsame public viewing vor der Leinwand doch erheblich attraktiver ist, als jeder Fernsehabend vor dem neuen Flachbildschirm zu Hause.

Oder im Internat. Darin waren sich Rica, Lisa, Julia und David einig. Die Musikgymnasiasten fieberten von Beginn an mit ihrem gleichaltrigen Idol Lena mit. Immer sangen und tanzten sie und riefen: "Lena, du bis die Beste!" Für das Quartett wie auch die anderen Besucher in der Kulturarena war es "eine irre Party", die Round Tabel gemeinsam mit dem Pächterduo Adelsberger/Schatz ausgerichtet hat. "Freuen dürfen sich auch die Hauptmann-Gymnasiasten", sagte Holger Nehrkorn. Den Erlös spenden wir für ihren Schüleraustausch mit Bethlehem.

Zur Überraschung der meisten Gäste wurde im Berghotel nicht nur der Sieg der frechen Deutschen aus Hannover, auf den bekanntlich 28 Jahre gewartet werden musste (da war das Hotel bekanntlich noch Kaserne für eine Kompanie der DDR-Grenztruppen) gefeiert, sondern die Anwesenheit von gleich zwei Prominenten. So genoss Schauspieler Heinz Hoenig ("Das Boot" und "Der große Bellheim") im Rahmen eines Privatbesuchs sichtlich die Atmosphäre

Und zu später Stunde, nämlich nach seinem Auftritt in der Harzlandhalle, mischte sich dann auch noch Comedian Olaf Schubert (das "Wunder im Pullunder beziehungsweise hörbare Gesamtkunstwerk aus Dresden") unter die Ilsenburger, Drübecker und Darlingeröder. Während der "ewige verbale Querschläger" durchaus riesiges Interesse an dem Eurovision Song Contest zeigte und völlig verblüfft Lenas Punktesammlung aus allen Teilen Europas quittierte ("is ja äscht n Ding. Des hättsch nie gegloobt, das mer sou gut abschnein, no?"), gestand Hoenig ein: "Ich habe den Grand Prix noch nie verfolgt. Aber die Kleine macht ihre Sache hervorragend."

Deutlich größer war das Interesse des Schauspielers, als dann Klitschkos Fäuste ebenso "satellitenmässig" auf seinen Gegner niedergingen. So gesehen war er ganz dankbar, dass von da ab die Besucher mit ihren vielen Fragen in Ruhe ließen.

Als sich gegen Mitternacht der Sieg der Deutschen in Oslo abzeichnete, nahm in Wernigerode wie in Ilsenburg außer dem Jubel auch noch ein anderes Geräusch hörbar zu: das Knallen der Sektkorken. Aber das war definitiv nicht nur bei den beiden Liveübertragungen der Fall.