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Zurzeit nur wenig essbare Sorten zu finden / Sachverständiger warnt vor Verwechslungen Saisonstart: Regen lässt die Pilze sprießen

Von Jörg Niemann 21.07.2012, 05:18

Das regnerische Wetter der vergangenen Wochen hat die Pilze sprichwörtlich aus dem Boden schießen lassen. Trotzdem sind derzeit nur wenige Speisepilze auf Wald und Wiese zu finden.

Drübeck l Das nasse Wetter und die milden Temperaturen lassen derzeit die Pilze sprießen. Manfred Schult aus Drübeck, ehrenamtlicher Pilzsachverständiger, präsentierte gestern eine ganze Palette der aktuell wachsenden Pilzarten. Doch im Angebot des Waldes gibt es nur wenig Speisepilze.

"Die Saison beginnt erst im Spätsommer"

Manfred Schult, Pilzsachverständiger

"Der erste Schub der Maronen ist vorbei. Jetzt ist vor allem der Pfifferling zu finden. Aber die richtige Saison geht erst im Spätsommer los", erklärt Schult, der momentan vor einigen gefährlichen Irrtümern warnt. "In den vergangenen Wochen suchten schon etwa 30 Pilzsammler bei mir Rat. Insgesamt habe ich dabei an die 100 giftige Schönfußröhrlinge und ungenießbare Gallenröhrlinge aussortiert, die der Ziegenlippe beziehungsweise dem Steinpilz sehr ähneln", erklärt Schult. Ansonsten seien bislang Maronen, Steinpilze, Rotkappen, Pfifferlinge und Perlpilze in den Körben der Sammler zu finden gewesen.

Schult weist darauf hin, dass wegen des nassen Wetters die Pilze etwas früher wachsen, als in den vergangenen Jahren üblich. Wenn es zum Beginn der nächsten Woche wieder wärmer wird, sollten auch die nächsten Pfifferlinge, Steinpilze und Maronen wachsen.

Der Fachmann gibt den Sammlern außerdem einige Tipps mit auf den Weg. So sollten nur gesunde Pilze aus dem Wald mit nach Hause genommen werden. Zum Sammeln sollte ein Korb oder fester Behälter verwendet werden, damit die Pilze in Form bleiben und Luft bekommen. Auch sollten die Waldfrüchte nicht umgetreten werden, denn sie sind ein wichtiger Bestandteil des Lebensraumes Wald, so Schult. Sorten, die der Sammler nicht kennt, sollten stehengelassen werden. Wer sich unsicher ist, dürfe den Weg zum Pilzfachmann nicht scheuen. Es sollten ihm aber maximal zwei oder drei Exemplare vorgelegt werden. Außerdem weist der Drübecker darauf hin, dass es laut Gesetz in Wäldern, die zum Nationalpark Harz gehören, generell verboten ist, Pilze zu sammeln.